Stephan Picard und Hinrich Alpers legten sich die Sonate Posthume für Klavier und Violine von Maurice Ravel aufs Notenpult, und Stefan Hempel und Daniel Seroussi interpretierten Thème et Variations für Violine und Klavier aus dem Jahr 1932 von Olivier Messiaen. Bei Lehrern verbietet sich ja Kritik, zudem darf man bei ihnen die Erreichung einer Perfektion voraussetzen, die eine überragende Ausdrucksintensität ermöglicht. Und so gab es Spannkraft und Können, die gleichzeitig mit der Lässigkeit spielten; Darbietungen, die überzeugten. Wo Akkorde kein Brei, sondern die transparente Summe ihrer Töne waren, nichts schepperte oder schrillte. Eine runde Sache.
Barbara Kaiser – 18. Juli 2022