13. Internationale Sommerakademie mit Teilnehmerrekord eröffnet
Die schwungvollsten und treffendsten Begrüßungsworte fand der stellvertretende Landrat Léonard Hyfing: „Music is connecting people“, rief er den Teilnehmern der 13. Internationalen Sommerakademie zu und zeigte sich überzeugt, dass die Musik auch „an own language“ sei. Er freue sich, die Teilnehmer in Uelzen begrüßen zu können, denn gerade in dieser Welt und der gegenwärtigen Situation kommt der verbindenden Funktion der Musik und dieser ganz besonderen, eigenen Sprache vielleicht eine noch größere Bedeutung zu. Es sei wichtig, sich zu treffen, miteinander zu reden, sich zu verbinden, so Hyfing weiter. Ach, man möchte diese Worte so manchem Diplomaten ins Stammbuch schreiben…
Die diesjährige Internationale Sommerakademie ist eröffnet, und sie sieht einen Teilnehmerrekord. 48 Musikerinnen und Musiker kamen aus der ganzen Welt; aus Brasilien und Kanada, aus China, Taiwan, Japan, Indonesien und Südkorea, aus den Niederlanden, Polen, Bulgarien und Deutschland. Zehn Tage der akribischen musikalischen Arbeit, des künstlerischen Austauschs und des geselligen Miteinanders liegen vor den Instrumentalisten, die übrigens immer jünger werden, viele sind unter 20 Jahre alt.
Auf dem Gelände des Historischen Zentrums in Oldenstadt radelt kurz vor Beginn gerade Milka Malotaux herbei. Sie kommt aus den Niederlanden und ist das erste Mal in Uelzen. Seit 20 Jahren spielt sie die Violine, sagt sie und die Spannung und Neugier darauf, was sie erwartet, sind ihr an zusehen. Nebenbei: Vielleicht bereiten ihr die neuen Freunde, die sie in dieser Zeit ohne Zweifel gewinnen wird, auch einen fröhlichen Geburtstag nächste Woche?
Die Stimmung ist gut. Ausgelassen und fröhlich. Auch, weil einige konstatieren, dass schon wieder ein Jahr vergangen sei und man sich (leider) nur zur Sommerakademie treffe. Immerhin aber verlässlich, denn die Meisterklassen machten auch während Corona keine Pause. Professor Hinrich Alpers, der künstlerische Leiter, bedankte sich deshalb bei allen Helfern, Sponsoren und natürlich seinen Dozentenkollegen, die den Mut und die Energie hatten, durchzuhalten. Wovon auch die Fotos von Hans Lepel zeugen, der das fünfte Mal seine Bild-Reprise des Vorjahres präsentiert.
Kristina Nenke vertrat Uelzens Bürgermeister Jürgen Markwardt, der zurzeit Urlaub macht und ganz bestimmt „einen Ohrenschmaus verpasst“, so Nenke, indem er während der diesjährigen Sommerakademie fehlt. Markwardt steht zwar eher auf moderne Rhythmen, aber die Eröffnung der Sommerakademie überließ er, seit er die Amtskette trägt, das erste Mal jemand anderem. Auf jeden Fall aber hatte er immer betont, wie wichtig das musikalische Ereignis für die Region ist, weil die ein bisschen Internationalität durchaus vertragen kann.
Heute gehen sie also los: Die Meisterklassen in Klavier, Violine und Kammermusik. Insgesamt sechs Konzerte stehen auf dem Programm, dazu bereichern täglich um 13 Uhr Lunchtime-Konzerte und öffentlicher Kursunterricht die zehn Tage. Tage, die eine Symbiose sind zwischen den gebenden Musikerinnen und Musikern und den konsumierenden Konzertbesuchern. Wenn es gut läuft, dann werden aber auch die Gäste viel empfangen – zuallererst den Applaus, der erfahrungsgemäß immer freundlich und kundig ist. Und ganz viel Erfahrungen und (Er)Kenntnisse werden sie ebenfalls mit nach Hause nehmen können.