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Der Bauboom hält an

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Im Alten Dorf befinden sich noch viele gut erhaltene Fachwerkbauten.

Westerweyhes Neubaugebiete sind gefragt

Die Schranken an den vier Bahnübergängen sind geschlossen, ein Personenzug auf dem Weg von Uelzen nach Bremen fährt ohne Halt durch das Dorf: Nahezu schnurgerade zieht sich die Bahnlinie durch Westerweyhe, der ehemalige Bahnhof hat längst ausgedient, dort steigen keine Passagiere mehr ein und Fracht wird auch nicht verladen.
Der Bahnhof ist nur eines von vielen Beispielen, die für die rasante Veränderung stehen, die Westerweyhe insbesondere in den letzten Jahrzehnten durchlebt hat. Dank der Neubaugebiete im Westen und im Osten steigt die Zahl der Einwohner kontinuierlich, die 3000er-Marke ist wohl schon bald erreicht.
Dass Westerweyhe ein so beliebter Wohnort ist, hat viele Gründe. Die Nähe zur Hansestadt Uelzen, die gute Infrastruktur mit Grundschule, Kindergarten und Spielplätzen, Einkaufsmöglichkeiten vom Hofladen bis zum Discounter, der Gaststätte „Dorfkrug“ und dazu ein gut funktionierendes Vereinsleben unter anderem mit der Sportanlage am Kämpenweg und dem Schützenhaus im Alten Dorf sprechen für sich. Neueste Errungenschaft ist das Bio-Hotel, das zum Campingplatz „Uhlenköper-Camp“ mit eigenem Öko-Naturteich gehört. Der Bobenwald auf der einen Seite, der Stadtwald auf der anderen Seite laden zudem zum Spazierengehen oder Nordic Walking in der Natur ein.

1283 erstmals urkundlich erwähnt, war Westerweyhe wie der Name schon sagt, eine Art „Ableger“ von Weyhe, dem heutigen Kirchweyhe. Die Landwirtschaft im Alten Dorf spielte dabei über viele Jahrhunderte die Hauptrolle. Einige der alten Fachwerkbauten sind bis heute erhalten geblieben und vermitteln einen Eindruck von der einstigen Größe Westerweyhes. Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts setzte der große Bauboom ein. Am Grünen Weg und den abzweigenden Straßen entstanden neue Siedlungsgebiete, denn der Bedarf nach einem Eigenheim war in den Nachkriegsjahren groß. Uhrmacher, Schuster, Schlachter, Friseur – viele Betriebe ließen sich in diesen Jahren in Westerweyhe nieder. Auch wenn einige wieder verzogen sind, so kamen doch auch immer wieder neue hinzu. Im Osten und im Westen entstanden neue Baugebiete wie etwa am Rießelkamp oder zuletzt am Stadtberg, so dass sich Kirch- und Westerweyhe auch baulich immer mehr annähern.
Das alte Freibad am Westerweyher Bach ist längst Geschichte, nicht aber die Tradition des Heideblütenfestes, das seit vielen Jahrzehnten das Aushängeschild des Dorfes ist und Westerweyhe weit über die Grenzen des Landkreises Uelzen bekannt gemacht hat. Westerweyhes bekanntester Bürger ist indes nicht eine Heidekönigin oder ein Heidebock sondern der Schriftsteller Norbert Klugmann. Zwei seiner zahlreichen Bücher, „Beule oder wie man einen Tresor knackt“ und „Vorübergehend verstorben“ wurden verfilmt. Außerdem machte sich Norbert Klugmann einen Namen als Drehbuchautor vom „Großstadtrevier“.
Größter Verein des Dorfes ist der SC Kirch- und Westerweyhe, der 2020 sein 100jähriges Bestehen feiern konnte. Rund 600 Mitglieder und 20 verschiedene Sportarten zählt der SCK, der 2016 seine eigene Turnhalle am Sportplatz am Kämpenweg einweihen konnte. Die Feuerwehr, zu der auch Kinder und Jugendliche gehören, sowie eine lebendige Kirchengemeinde sind zwei weitere Angebote des öffentlichen Lebens.
Wohnen und leben in Westerweyhe – das hat etwas. Und so wird dort wohl auch in den kommenden Jahren weiterhin kräftig gebaut.

[Dirk Marwede]

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