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Die besten Schwestern

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Die „Schwestern“ des SI-Clubs freuen sich über die Erfolge im Rahmen ihres Ehrenamts. Fotos: Soroptimist International Club Uelzen

Engagement auf vielen Ebenen – Soroptimist International Club Uelzen

Benefizkonzerte, der „Offene Schrank“, ein Stand auf dem Weihnachtsmarkt in Uelzen, alle zwei Jahre die Verleihung des LORE-Preises und des Sonderpreises für Musikerinnen beim Kuhlau-Wettbewerb, die Unterstützung vieler Projekte in der Region und im Ausland, dazu Vorträge und interne Treffen: der Soroptimist International (SI) Club Uelzen hat ein straffes Programm – und stemmt das alles ehrenamtlich mit gerade einmal 32 Mitgliedern. „Wir haben eben alle eine Hands-On-Mentalität“, lacht Präsidentin Caroline Baumgarte. Die „Schwestern“, wie sich die SI-Mitglieder nennen, freuen sich zudem, wenn sie etwas erreichen konnten. „Wir helfen da, wo Unterstützung gebraucht wird, das ist unser Motor!“, ergänzt Vizepräsidentin ­Sibylle Kollmeier.
Das Wort „Soroptimist“ ist abgeleitet von „sonores optimae“, was soviel wie „beste Schwestern“ heißt. Der Verein wurde in den USA gegründet, weltweit hat er 70.000 Mitglieder, in Deutschland sind es 6.700 in gut 200 Clubs. Das Ziel ist es, die Lebensbedingungen für Frauen und Mädchen zu verbessern. Der Club setzt sich daher weltweit für Frauenrechte, Bildung, Gleichberechtigung und Frieden zum Wohl der Frauen ein.
„Wir verstehen uns als Service-Club für berufstätige Frauen“, erklärt Baumgarte, da geht es auch ums Netzwerken. Unter dem diesjährigen Club-Motto „gewaltfrei“ gibt es für die Mitglieder Vorträge zu Mobbing im Internet oder Selbstverteidigungskurse. Aber auch für andere setzen sich die Soroptimistinnen ein: Der SI Club Uelzen unterstützt z. B. jedes Jahr das Uelzener Frauenhaus. „Je größer der Kontakt ist, desto mehr erfährt man, dass dort an allen Ecken und Enden Geld fehlt“, erzählt Kollmeier. Die Spenden müssen allerdings erst einmal eingenommen werden. Der Erlös des Benefizkonzerts der Band „The Mädchens“ aus dem Februar z. B. ist für die Musikschule gedacht, der LORE-Preis im vergangenen Jahr wurde von den Einnahmen aus dem „Offenen Schrank“ finanziert. Hier wird hochwertige Second-Hand-Kleidung zu günstigen Preisen verkauft. „Das ist inzwischen ein Renner“, sagt Baumgarte, „morgens stehen die Kundinnen schon vor der Tür!“ Die Vorbereitung ist sehr aufwendig, am Verkaufstag selbst nehmen sich einige Schwestern extra Urlaub. Der Erfolg motiviert, „sonst würde es keine machen“, sagt Kollmeier.
„Das Schöne am Club ist die gegenseitige Unterstützung“, erklärt Baumgarte. Da die Mitglieder alle berufstätige Frauen aus den unterschiedlichsten Bereichen sind, gibt es praktisch für jede Frage eine Fachfrau. Auch die Clubs untereinander unterstützen sich, wenn eine zweite Meinung gebraucht wird oder eine Expertin zu einem bestimmten Thema. Sie geben zudem Flyervordrucke oder Ideen weiter; den „Offenen Schrank“ gibt es z. B. inzwischen auch in Lüneburg und Buxtehude. Die Schwestern helfen sich auch, wenn eine Unterkunft für eine Studentin in einer anderen Stadt gesucht wird oder bei anderen praktischen Dingen. „Die Gruppe macht uns stark, das ist toll!“, freut sich Baumgarte.
Neumitglieder werden in der Regel angesprochen. Sie können dann in einer „Probezeit“ herausfinden, ob sie wirklich genug Zeit aufbringen können und wollen für das Ehrenamt. So war es auch bei Caroline Baumgarte und Sibylle Kollmeier. „Wir freuen uns, wenn berufstätige junge Frauen nachrücken, besonders aus handwerklichen Berufen“, sagt Baumgarte – wer sich angesprochen fühlt, kann sich auch gerne melden! [Sascha Fobbe]

Mehr Infos und Kontaktdaten unter clubuelzen.soroptimist.de

Der LORE-Preis …
… ist benannt nach Eleonore Denecke-Unverricht, der Gründerin des SI-Clubs Uelzen. Seit 2018 werden alle zwei Jahre „starke Frauen“ aus der Region gewürdigt, die sich in besonderer Weise für gesellschaftlich relevante, innovative oder soziale Themen engagieren. Dieses Jahr wurde Birgit Steinbach geehrt, die Vorsitzende des Kreisverbands Legasthenie. Die Wahl der Jury ist auf sie gefallen, weil sie sich seit gut 25 Jahren in vorbildlicher Weise ehrenamtlich dafür einsetzt, Kindern mit Legasthenie zu helfen und sie zu unterstützen. Sie war selbst betroffen, bei ihrem Sohn wurde damals Legasthenie diagnostiziert. Hilfen gab es nicht, was nicht nur in der Schule, sondern auch in Familien zu Stress führte. „Steinbach hat sich auf den Weg gemacht, Alternativen zu Krampf und Druck zu suchen. Sie macht das nach wie vor in Vollzeit im Ehrenamt, das ist schon beachtlich“, sagt Kollmeier. Der LORE-Preis ist mit 2.000 Euro dotiert.

 

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