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DIE HERAKLIDEN SIND LOS

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Foto: Peter Hartwig 

Der Uelzener Hindernislauf 2021 in den Ilmenauwiesen

Corona ausrotten – eine wahre Herakles-Aufgabe. Nichts Geringeres ist in diesem Jahr die neue, dreizehnte Mission für die Herakliden. Wer in der Schule gut aufgepasst hat, weiß natürlich, dass der Herakles der griechischen Mythologie nur zwölf Aufgaben zu bewältigen hatte. Nach der modernen Uelzener Weiterführung der antiken Geschichte sind die Teilnehmer*innen des städtischen Hindernislaufs Nachfahren des legendären Helden und stellen das im Wettbewerb alljährlich unter Beweis.
Passend zum Motto sind natürlich die Hindernisse gestaltet: Läufer wühlen beim Erymanthischen Eber im Dreck, schlängeln sich durch die Lernäische Hydra, steigen hinauf ins Trojanische Pferd. Und jedes Jahr zaubert das Team um Clemens Simon eine neue Überraschung auf die Strecke. Die Idee, griechische Mythen zum Überthema zu machen, ist übrigens in seinem Augias-Stall gewachsen. Ein Lehrer wusste ihn damals in der Schule dafür zu begeistern: „Und jetzt hatte ich die Möglichkeit, das auszuleben“. Darum ist auch besonders gern gesehen, wer sich für den Hindernislauf verkleidet, egal ob als Spartiat oder als antike Gottheit.
Ein wahrer Uelzener Heraklid zeichnet sich übrigens nicht nur durch seine Toga oder seine sportlichen Leistungen aus, sondern vor allem durch seine Einstellung. Er ist ein hilfsbereiter Teamplayer, kein Einzelkämpfer. Clemens Simon, der, wenn er nicht gerade Organisator ist, selbst gern an Hindernisläufen teilnimmt, erklärt: Der besondere Gemeinsinn gehört bei der Sportart unbedingt dazu. Darum möchte er das Schlacht in „Heraklidenschlacht“ lieber gar nicht so betont sehen. Wenn überhaupt, gehe es um den Kampf gegen den inneren Schweinehund. „Und, wenn man so eine Strecke geschafft hat und weiß, man hat hier Enormes bewältigt, dann kann man das natürlich auch sehr schön mit ins Private oder auch ins Berufliche nehmen und sagen: Wenn ich so etwas geschafft habe, dann schaffe ich auch ganz andere Dinge.“
Eine positive Grundeinstellung hatten auch die Planer selbst angesichts von Corona dringend nötig. 2020 hatten sie eigentlich die 1000-Teilnehmer-Marke knacken wollen. Stattdessen kam das Pandemie-Aus. In diesem Jahr schlagen sich die Herakliden da schon wieder deutlich besser. Der Lauf kann stattfinden, zwar in abgespeckter Form, mit 2- und 4-km-Strecke, dafür ist er in diesem Jahr ausnahmsweise auch mal für Anfänger geeignet. 300 Startplätze gibt es, außerdem 200 für Kinder. Und auch wenn die ganz großen Hindernisse im Lager bleiben müssen, wird‘s bestimmt nicht langweilig: Es geht nicht nur über selbstgebaute Hürden, sondern auch mehrmals ins Wasser. Durch den Ratsteich etwa wird auch ein Stück getaucht.
Hindernisse mit Schlamm und Wasser sind bei den Teilnehmenden tatsächlich mit Abstand die beliebtesten Gegner, erklärt Sabine Hilbrecht, die zusammen mit Clemens Simon heute so etwas wie das Elternpaar der Heraklidenschlacht bildet: „Je mehr Wasser, desto besser. Matsch, gerade auch für Kinder. Die sind beleidigt wenn sie nur einmal durch einen Graben dürfen. Das ist denen zu wenig. Wenn, dann richtig!“ Und eigentlich ist es mit den Erwachsenen auch nicht anders. Denn die dürfen unter dem Vorwand, Sport zu machen, als Herakliden ihr inneres Kind rauslassen und wie früher auf Sachen herumklettern, baden und im Modder toben.

[Katharina Hartwig]

Foto: Peter Hartwig 

© Jan-Rasmus Lippels/www.frische-fotografie.de

Hindernisläufe in der Region zum Zuschauen oder Mitmachen:
Für Kurzentschlossene: „Stick and Stone Run“ Barum:
Termin: 28. August 2021
Infos und Anmeldung: stick-and-stone-run.de

„Heraklidenschlacht“ Uelzen:
Termin: 11./12. September 2021
Infos und Anmeldung: heraklidenschlacht.de/Facebook „Heraklidenschlacht“/laufservice-jena.de

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