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Wirtschaft

30 Jahre Biokiste vom Elbers Hof – Ökolandbau auf den Tisch gebracht: Von der Artischocke bis zur Zucchini

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30 Jahre Biokiste vom Elbers Hof
Ökolandbau auf den Tisch gebracht: Von der Artischocke bis zur Zucchini
Der Elbers Hof gehört im Landkreis mit zu den Pionieren des Ökolandbaus. Als Ulrich (Ulli) Elbers und seine Lebensgefährtin Anke Hennings 1990 beschließen, den Betrieb zu übernehmen steckt der Ökolandbau noch in den Anfängen, auch wenn es den Anbauverband Demeter für biologisch-dynamische Landwirtschaft bereits seit fast 100 Jahren gibt. Das staatliche Bio-Siegel wurde „erst“ vor 20 Jahren eingeführt. Im Landkreis Uelzen gab es schon ein paar überzeugte Biobauern. Heute ist es so, dasss der Landkreis im Vergleich zu den Nachbarn Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Heidekreis Nachholbedarf hat.

Eins hat sich bis heute allerdings geändert: Wer auf Öko umstellen will, wird nicht mehr so kritisch beäugt oder belächelt wie vor 30 Jahren. Er fühlte sich wie ein Exot, erzählt Ulli Elbers in der Jubiläumszeitung, die der Demeterbetrieb zu seinem Jubiläum selbst herausgebracht hat, mit Unterstützung unserer Herausgeberin, Initia Medien und Verlag UG, und der Allgemeinen Zeitung Uelzen. „Ökolandbau und acht Kinder, Gemüse auf Ackerflächen, die Bodenpunkte 20-45 aufweisen, Lieferservice für Gemüse …“ – für Anke und Ulli gab’s aber kein Vertun, sie wollten Bio.

Ein einschneidendes Erlebnis für Anke, die Gärtnerin in einem konventionellen Betrieb gelernt hat: Sie hat ihre Muttermilch nach der Geburt des zweiten Sohnes untersuchen lassen und es wurden Spritzrückstände nachgewiesen. Zwar war die Entscheidung auf Bio umzustellen schon vorher für beide klar, aber spätestens da war sie unanfechtbar.
Ulli liebt die Vielfalt und freut sich heute noch darüber, wenn er neue Kulturen auf seinen Feldern ausprobiert und es gelingt. „Artischocke – wer hätte das gedacht, dass sie einmal bei uns wächst?“, erzählt er, „Natürlich: Das hat auch etwas mit dem Klimawandel zu tun, das Wetter hat sich verändert und eine unsere größten Herausforderungen wird das Wasser sein.“ Aber erstmal kann man sich freuen, über das, was gelingt. Eine Stärke, die Ulli Elbers mitbringt und die Anke mit ihm teilt. Sie hat sicherlich über viele Stolpersteine und Hürden der drei Jahrzehnte geholfen, denn Tiefschläge gab es natürlich auch – menschliche, wirtschaftlich – wie es im Leben so ist. Es gibt einen Satz, den Ulli während einer Feldführung einmal sagte und der hängengeblieben ist: „Wenn die Rehe die Salatherzen fressen, dann ist das nicht schön, aber sie lassen uns ja noch etwas übrig.“

Wer hätte das damals wohl gedacht, dass sich der Elbers Hof so prächtig entwickelt und mittlerweile rund 100 Menschen einen Arbeitsplatz in der Region bietet, in verschiedenen Bereichen ausbildet und zudem familienfreundliche Strukturen mit unterschiedlichsten Arbeitszeitmodellen ermöglicht, sodass hier auch viele Mütter oder Väter Familie und Beruf in Einklang bringen können.

Die Hoffeste, die von Anfang an ein fester Bestandteil auf dem Elbers Hof in Nettelkamp waren, haben Tradition und locken tausend und mehr Besucher*innen nach Nettelkamp – zumindest vor der Pandemie. „Wir hoffen sehr, dass wir nach zwei Jahren Pause im nächsten Jahr wieder einladen können, denn die Hoffeste sind schon etwas Besonderes: Wir begegnen unseren Kundinnen und Kunden, Betriebe, mit denen wir vielfach eine langjährige Partnerschaft pflegen, kommen und präsentieren ihre Erzeugnisse und helfen uns dabei, die Fäden von der Produktion zum Verbraucher zusammenzuführen – von uns als landwirtschaftlichem Erzeuger über den handwerklich arbeitenden Bäcker, die Käserin oder aber die Bio-Mühlen, die Getreide weiterverarbeiten zu Keksen oder Backmischungen … und mal ganz davon abgesehen, dass wir auch einen kulturellen Beitrag liefern, nicht nur zum Hoffest. Konzerte, Scheunenkino, Krimi-Lesungen mit Büfett.“ Apropos Krimilesung: Carsten Schlüter alias Holger Hammer hat extra zum Elbers Hof-Jubiläum einen Kurzkrimi verfasst, den es exklusiv in der Jubiläumszeitung zu lesen gibt!

Wer die Biokiste vom Elbers Hof (noch) nicht bekommt, der kann sich unter info@elbers-hof.de ein Exemplar der 28 Seiten starken Zeitung sichern, am besten gleich mit Test-Abo!