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Wandel beginnt im Kopf

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Lars Stemmler besucht den Bohlsener Mühlenladen

Samstags ist beim Bohlsener Mühlenladen in Bohlsen eine ganze Menge los – Brötchen werden besorgt, Brot und natürlich der ein oder andere Keks. Und durch Corona kann man den Laden ja nur einzeln betreten, weshalb es sich vor der Tür immer mal wieder eine Schlange mit ordentlich Abstand bildet. Letzten Samstag machte das noch weniger als sonst, denn neben dem gewohnten Klönschnack konnte man Lars Stemmler zuschauen, der auch im Mühlenladen eingekauft hatte. Statt einer Tüte mit Brötchen kamen auf sein Lastenrad aber 11kg Mehl, Sonnenblumen- und Kürbiskerne, Dinkelflocken und Kekse durften natürlich auch nicht fehlen. Auch hatte Lars Stemmler eine etwas weitere Strecke vor sich – den am selben Tag sollte es zurück nach Bremen gehen.

Ware von A nach B kriegen, damit beschäftigt sich Stemmler auch beruflich als Logistiker bei einem großen Bremer  Hafeninfrastrukturdienstleister. Er will aber auch das Bewusstsein dafür schärfen, dass wir im Luxus schwelgen und damit viel Energie verbrauchen und versorgt deshalb eine Einkaufsgemeinschaft in Bremen mit Waren aus der Region. Dahinter steckt nicht nur die Lust am Fahrradfahren.

Lars Stemmler ist Gründer des Projekts Longdistance-Cargocycling – denn Klimawandel ist das Problem der Menschheit, das bewältigt werden muss und er möchte mit seinen Touren einen Beitrag zum nötigen Bewusstseinswandel leisten.

„Meine Idee ist, dass ich das Bewusstsein bei meinen Abnehmern dafür schärfen möchte, wie komfortabel wir es haben“, sagt Stemmler. „Man sieht jeden Tag die Lastwagenschlangen, ich fahre gern Fahrrad, und mich treibt mich der Klimaschutz um“, fasst Stemmler zusammen, was ihn antreibt. „Wandel beginnt im Kopf“, lautet die Parole von Lars Stemmler, der an den Wochenenden schon Honig aus der Lüneburger Heide, Fleisch direkt von den Betrieben und weitere Waren geholt hat. Dazu fragt er im Kollegen- und Bekanntenkreis herum und kommt recht schnell auf ordentliche Menge. Wie viel er so transportieren kann? Beim 40 kg Zementsack aus dem Baumarkt war das Maximum erreicht. Schließlich muss er noch ordentlich radeln können, im Schnitt 15 km/h.

Seine Einkaufsstätten müssen dabei zwei Punkte erfüllen – gelebte Regionalität und in zweiter Linie gute Bio-Lebensmittel, da wurde er bei der Bohlsener Mühle fündig.
Über seine Touren berichtet er auf seinem Blog und freut sich, wenn es Nachahmer geben würde.

Ganz viele Infos findet man auch auf seinem Blog: https://longdistance-cargocycling.de/

Bohlsener Mühle/Saskia Lackner