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Ungewöhnliche Wege gehen

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„Menschendämmerung“ – Science Fiction von Carsten Schlüter

Dämmerung. Die Unzeit. Nicht mehr Tag und noch nicht Nacht, die Helligkeit schwindet, es wird dunkel, es wird bedrohlich. Nur noch wenige Stunden und dann…?
Wird die Erde untergehen, so wie der Tag sich seinem Ende neigt? Befinden wir uns wegen der Klimakrise auf einem Weg, von dem es keine Umkehr mehr gibt? „Menschendämmerung – Die Botschafter“ ist der erste Band des Fünfteilers des Suhlendorfer Autors Carsten Schlüter – bekannt durch seine Holger Hammer-Krimis – betitelt.

Autor Carsten Schlüter mit den ersten drei Bänden seiner fünfteiligen Romanserie

Fünf Stationen von Fremden landen fast unbemerkt in verschiedenen Ländern der Erde. Angst macht sich unter den Menschen breit, denn alles Unbekannte wird per se skeptisch angesehen. Doch waren es in der Geschichte der Menschheit nicht die Wagemutigen, die die Entwicklung vorangetrieben haben? Die das Rad erfunden haben? Die sich das Feuer nutzbar gemacht haben? Die in der medizinischen Forschung neue Wege beschritten haben?
Die Unbekannten kommen in guter Absicht, denn sie sehen sich in der Lage, die Welt vor dem drohenden Untergang zu retten. Doch glauben will ihnen das so recht niemand. Insbesondere die Machthabenden sind es, die in ihnen eine große Gefahr sehen. Doch in erster Linie ist es ihre ganz persönliche Angst, an Macht und Einfluss zu verlieren. Und so entwickeln die, die das Sagen haben, unterschiedliche Strategien, um die Eindringlinge zu bekämpfen. Dabei sind ihnen alle Mittel recht, Hauptsache, die bestehenden Strukturen bleiben erhalten.
Ganz bewusst werden Ängste geschürt – ein politisches Kalkül, das ganz aktuell auch in Deutschland Schule macht. Doch Angst ist ein schlechter Ratgeber. Es braucht den Mut, sich auf Neues einzulassen, zuzuhören, zu verstehen, gemeinsam das Ziel zu benennen und dazu die passenden Strategien zu finden.
„Dabei wissen wir spätestens seit den Katastrophen in den Kernkraftwerken Tschernobyl und Fukushima, wie sensibel unsere Welt, unsere Natur, ist. Das Abschmelzen der Polarkappen, das fortschreitende Waldsterben, die Verschmutzung der Meere sind unübersehbare Indizien, dass wir damit aufhören müssen, unsere Welt zu zerstören“, so Autor Carsten Schlüter. Naturkatastrophen wie etwa im Ahrtal zeigen, wie fragil unser Ökosystem ist. Es ist Zeit zu handeln, es ist Zeit, ungewöhnliche Wege zu gehen.

Inzwischen sind auch der zweite und dritte Teil als e-book erschienen. Gerade der dritte hat einen dramatischen Höhepunkt, da die Menschen von zwei Krankheiten gebeutelt sind: Ein Virus ist von Menschen gezüchtet worden, um die Angst vor dem Kontakt zu den Fremden zu verstärken. Ein anderer kommt aus den gerodeten Regenwäldern. Und als wären beide für sich nicht schon schlimm genug, gehen sie auch noch eine Verbindung ein.
Außerdem entschließen sich die Fremden aufgrund des massiven Widerstands gegen sie, doch in die Entwicklung einzugreifen und mit Hilfe von „gezielten Einsätzen problematische Einzelexemplare aus der Bevölkerung zu entnehmen“. Es rollen also auch bekannte Köpfe, bevor im vierten Teil dann die große Eskalation beginnt…
[Dirk Marwede]

„Menschendämmerung I – Botschafter“
Carsten Schlüter

Initia Verlag
354 Seiten, 13 Euro

 

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