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Naturnahes Gärtnern – NABU Niedersachsen sieht historisch starken Trend und gibt Tipps

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Die nun bereits ein Jahr währende Corona-Krise mit den Lockdowns und Kontaktbeschränkungen hat zu einer „Renaissance des Gärtnerns“ geführt, so der NABU Niedersachsen: Noch nie erreichten ihn so viele Anfragen zu naturnahem Gärtnern wie in den zurückliegenden zwölf Monaten, berichtet NABU-Mitarbeiter Rüdiger Wohlers, der dabei einen besonderen Trend vermelden kann: „Sehr viele Menschen möchten im Garten oder Kleingarten ‚Natur einladen‘, möchten Lebensräume schaffen, ganz gleich, ob sie ‚Gartenanfänger‘ sind, die gerade erst ein Stückchen Erde übernommen haben, oder ob sie bereits seit Jahrzehnten gärtnern“, so Wohlers. „Wohl noch nie war die Sehnsucht nach einem kleinen Gartenparadies mit Rotkehlchen, Amsel, Igel, Eichhörnchen, Schmetterling, Biene und Co. so groß wie in diesen Monaten und Tagen.“

„Über allen anderen Themen thront jedoch als Nummer Eins das Insektensterben. Die Menschen haben verstanden, wie existentiell bedrohlich die Situation für die Insekten und damit für uns Menschen ist. Und: Sie sehnen sich nach der kleinen Serengeti hinter dem Gartentor, nach dem Maikäfer ihrer Kindheit, nach dem wohl auch in Folge des Klimawandels rar gewordenen Kleinen Fuchs, dem Tagpfauenauge, nach der Libelle am Teich. So entstehen in diesen Tagen viele kleine Insektenparadiese, überall in Niedersachsen – und das ist gut so! Und durch all das bekommen auch Kinder wieder mehr Bezug zur Natur – eine wichtige Grundlage, denn der Grundsatz ‚Ich kann nur schützen, was ich kenne‘ gilt uneingeschränkt.“
Rüdiger Wohlers sieht im weiteren „Ranking“ der beim NABU Niedersachsen am stärksten abgefragten Gartenthemen den Igel, dessen stetigen Bestandsrückgang über Jahrzehnte in ganz Europa die Menschen durchaus bemerken. Möglichkeiten, Eichhörnchen zu helfen, artgerechte Vogelfütterung, die Anlage von Bruthecken für Vögel und kleiner Teiche sind die Topthemen.

Was seit 20 Jahren in Großbritannien als „Gardening for wildlife“ längst zur Volksbewegung wurde, beginnt sich laut Wohlers hierzulande nun auch Bahn zu brechen. „Die Corona-Krise wirkt als Beschleuniger und Verstärker, dass heute Kleingärten stärker nachgefragt werden“, so Wohlers. „Der Siegeszug der naturnahen Gärten als Volksbewegung wird weitergehen. Wir sind Zeugen eines fundamentalen Wandels hin zur ‚Einladung an die Natur‘, die vielleicht als historisch bezeichnet werden kann“, ist sich Rüdiger Wohlers sicher.
Das vom NABU Niedersachsen angebotene, sehr umfangreiche Info-Paket „Gartenarche“ mit seiner Bauplansammlung für Nisthilfen, den Broschüren „Gartenlust“ sowie „Bienen, Wespen und Hornissen“ bietet eine Fülle an Hintergründen und praktischen Tipps.
www.niedersachsen.nabu.de