Leben im Zonenrandgebiet – Westdeutschland und der Eiserne Vorhang
Der Fall der Mauer ist fast 33 Jahre her, am 3. Oktober 1990 war die Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland. Viel Zeitgeschichte wurde inzwischen wissenschaftlich aufgearbeitet, das Zonenrandgebiet gehört allerdings eher zu den Bereichen, die bislang nicht im Fokus liegen. Astrid M. Eckert aus Bad Bevensen, Professorin für Moderne Deutsche Geschichte an der Emory University in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia), forscht zu verschiedenen deutsch-deutschen Aspekten. Im Mai erschien ihr Buch „Zonenrandgebiet. Westdeutschland und der Eiserne Vorhang“ im Christoph Links Verlag. Im Vorwort schreibt Eckert: „Dieses Buch ist also auch mein Versuch, die Absurditäten zu verstehen, mit denen ich aufgewachsen bin, und warum ich sie damals nicht absurd fand.“
Barftgaans-Autorin Sascha Fobbe hat sich in einem Zoom-Interview mit Astrid M. Eckert über deren Jugend im Zonenrandgebiet und über ihre Forschungen zum Buch unterhalten. Eckert war während des Interviews auf Lesetour in Deutschland, sie lebt seit 20 Jahren in den USA und ist mit einem Amerikaner verheiratet.
Barftgaans
Was hat Sie dazu gebracht, die Absurditäten, die Sie im Vorwort Ihres Buches ansprechen, überhaupt zu untersuchen? Gab es da ein konkretes Ereignis?
Astrid M. Eckert
Ich bin Anfang der 70er Jahre geboren und gehöre damit zur letzten Generation, die den späten Kalten Krieg noch bewusst mitbekommen hat. In den 80er Jahren war der Gemeinschaftskunde-Unterricht sehr vom Kalten Krieg geprägt. Wir lasen noch Marx, es gab die obligatorische Klassenfahrt nach Westberlin, und im Gemeinschaftskundeunterricht gab es Planspiele wie: „Was sage ich, wenn ich einem FDJ-ler begegne? Wie verteidige ich das bundesdeutsche System und erkläre, was daran wichtig und richtig ist“, usw. Nach 1990 wurde das sicherlich nicht mehr gemacht. Das meine ich damit, dass wir wirklich die letzte Generation sind, die den späten Kalten Krieg noch sehr aktiv mitbekommen hat.
Dazu kam dann natürlich der regionale Einfluss. Mir war durchaus bewusst, dass ich im Zonenrandgebiet wohnte, das hat meine Jugend aber nicht in irgendeiner Form dominiert, ich habe nicht jeden Tag drüber nachgedacht. Die Grenze war einfach eine Selbstverständlichkeit, sie war schon da, als ich geboren wurde. Sie war zwar beunruhigend, aber trotzdem Teil des Status quo. Ich habe das so angenommen, ohne es aktiv zu hinterfragen. Erst im Nachhinein merkt man, wie absurd das ist, dies so hinzunehmen und nicht mehr Fragen darüber zu stellen.
Barftgaans
Vielleicht kommen diese Fragen auch erst, wenn man mit Menschen spricht, die nicht mit der Grenze aufgewachsen sind. Für die Menschen, mit denen Sie aufgewachsen sind im Kreis Uelzen, war das ja auch völlig normal. Ich komme aus der Gegend von Köln, ich habe in den 80ern in der Schule nicht gelernt, was ich einem FDJ-ler sagen soll, dafür war wahrscheinlich die Grenze einfach zu weit weg. Ich hatte aber eine Großtante in Helmstedt, bei einem Besuch fuhren wir auch zur Grenze und sahen den Wachturm und den Zaun. Ich empfand das als beklemmend. Wenn man heute mit jüngeren Menschen spricht und ihnen erzählt, ich bin noch durch die Transitstrecke gefahren, weil ich Freunde in Westberlin besuchte in den 90ern und ich hatte Angst, dass ich in der DDR im Knast landen könnte, das können die sich gar nicht vorstellen.
Astrid M. Eckert
Den Grenztourismus, diese Erfahrung, die Sie gerade beschrieben haben, habe ich versucht im dritten Kapitel meines Buches wissenschaftlich aufzuarbeiten. Wir fuhren mit unseren Besuchern natürlich auch zur Grenze, auch mit französischen Austauschschülern. Das war so ein bisschen der Ausgangspunkt meines Projekts, weil ich gefragt habe: „Was haben wir denen da eigentlich gezeigt und erklärt?“ Mir war damals gar nicht bewusst, dass ich Teil eines viel größeren Phänomens war, dieses Grenztourismus. Der hatte Mitte der 50er Jahre schon angefangen und wurde Anfang der 60er Jahre vom Staat immer stärker beeinflusst: Aus Sonntagsausflügen sollte politische Bildung werden. Da gab es dann Reiseführer und Karten für die Grenze und auch Zuschüsse für diese Grenzlandfahrten.
Und dieses Gefühl der Beklemmung, dass Sie gerade beschrieben haben: Sie würden wahrscheinlich schwören, dass das Ihre persönliche Wahrnehmung war. Aber sie war schon vorgeformt durch einen gewissen Diskurs in Westdeutschland, wie man über die Grenze spricht, wie man sie betrachtet und durchaus auch, was man fühlt, wenn man sie sieht.
Dieser Diskurs wurde bei Besuchen an der Grenze mit den Schautafeln und Informationszentren immer wieder reproduziert. Dieser westlich geprägte Blick auf die Grenze war überall ähnlich, ob nun in Lübeck oder in Hof. Das fand ich faszinierend und wollte wissenschaftlich aufarbeiten, wie es zu dieser Standardisierung der Grenzbesuche gekommen war und wie die DDR damit umging. Von westdeutscher Seite wurde die Grenze regelrecht zur Schau gestellt, einschließlich des Personals auf der östlichen Seite. Ich fragte mich, wie die DDR Grenzorgane damit umgegangen waren, wie haben die Menschen dort darauf reagiert? Und dann habe ich versucht, Antworten darauf zu finden.
Barftgaans
Sie haben im Vorwort geschrieben, dass Sie in 19 Archiven recherchiert haben. Sie haben Interviews geführt und Flugblätter, Broschüren und andere Erinnerungsstücke zum Eisernen Vorhang auf Internetauktionen erworben. Was war denn das spannendste Fundstück?
Astrid M. Eckert
Ich war überrascht über die Entstehung des Zonenrandgebiets. Diese 40 Kilometer tiefe Zone wurde vom Bund mit Bevorzugung unterstützt, mit einem ganzen Strauß von Fördermaßnahmen und Finanzinstrumenten. Wie ich schon sagte, war das Zonenrandgebiet schon da, als ich auf die Welt kam, ich habe das nie hinterfragt.
Als ich dann recherchierte, wurde mir klar, dass das Zonenrandgebiet aktiv durch Interessenpolitik geschaffen wurde, Anfang der 50er Jahre schon. Ich fragte mich, welche Argumente diese „Grenzlandfürsprecher“ hatten, wie ich sie nenne – also Bürgermeister, Landräte, Industrie- und Handelskammern, Unternehmer aus dem Grenzland. Das muss man aus der Zeit heraus verstehen, nach dem Krieg war ja nicht nur die Region an der Grenze in einem schlechten Zustand. Sie kommen aus Köln, Sie wissen, wie Köln aussah 1945. Im Grunde kann man sagen, in ganz Westdeutschland war jede Region auf irgendeine Weise ein Not leidendes Gebiet. Als dann die Bundesrepublik gegründet wurde, wollte gleich jeder etwas von dieser neuen Bundesregierung. Die Frage war, wie nun die Grenzlandkreise das Argument konstruieren konnten, dass sie bevorzugt gefördert werden müssten, dass sie es schlimmer hatten als die anderen. So zum Beispiel – das ist jetzt eine Broschüre „Oberfranken im Würgegriff“.
Die Grenzlandfürsprecher argumentierten, dass ihre Regionen durch den Eisernen Vorhang quasi in eine Opferrolle gedrängt wurden, aktiv geschädigt wurden von der Grenze, dass der kommunistische Nachbar eine große Gefahr war. Die Grenze wurde als Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Regionen verwendet. Der wirklich scharfe Antikommunismus der frühen Bundesrepublik wurde benutzt, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
In dieser Broschüre hatten die Grenzlandfürsprecher ihre Argumente zusammengefasst. Sie ist von 1952 und war einige Tage vor der Abriegelung der Grenze durch die DDR-Behörden schon fertig. Die Grenze wurde hier schon als riesengroße Mauer dargestellt, und der Schatten der Mauer fiel auf diesen Streifen, als lebte man wörtlich im Schatten einer Mauer, die es noch gar nicht gab. Meiner Meinung nach haben diese Grenzlandfürsprecher durch solche Darstellungen und ihre ständig wiederholten Argumente, dazu beigetragen, wie die Menschen die Teilung sahen.
Barftgaans
Da haben Sie vermutlich Recht. Das hat man nicht in Frage gestellt, irgendwie war klar, die Menschen im Zonenrandgebiet, die sind wirtschaftlich arm dran. Das galt einfach.
Astrid M. Eckert
Genau. Diese Grenzlandfürsprecher wollten eine flächendeckende Förderung aller grenznahen Kreisen in einer Tiefe von 40 Kilometer – und das ist extrem wichtig – ohne Bedarfsprüfung. Es gab durchaus Regionen, denen es besser ging als anderen in Westdeutschland. Wolfsburg z. B. war eine der wohlhabendsten Kommunen der alten Bundesrepublik, wegen des VW-Werks.
Man kann auch kaum feststellen, ob es Landkreisen entlang des Eisernen Vorhangs schlecht ging, weil sie an der Grenze lagen oder ob es zum Beispiel am Strukturwandel in der Landwirtschaft in den 50er und 60er Jahren lag. Diese Diskussion wollten die Grenzlandfürsprecher auf keinen Fall führen. Und alle Parteien in der Bundesrepublik trugen die Zonenrandförderung mit, eine Prüfung des Status quo konnte also nur von außen kommen, und so war es dann auch. Die EU-Kommission erklärte Ende der 1970er Jahre, dass diese flächendeckende Förderung ohne Bedarfsprüfung eine Wettbewerbsverzerrung war, die gegen EU-Recht verstieß. Vermutlich wäre die EU später auch dagegen vorgegangen, allerdings fiel vorher die Mauer.
Barftgaans
Wahrscheinlich hätte es massiven Widerstand gegen die Kürzungen von den Kommunen der Grenzregion gegeben, schätze ich mal. Aber waren diese Prospekte und Broschüren, die Sie gefunden haben, für Sie wirklich das Spannendste?
Astrid M. Eckert
Also ich fand die schon ganz schön heiß. Dann habe ich angefangen, auf Ebay Postkarten zur Grenze zu kaufen. Jetzt sind wir wieder beim Tourismusthema, davon gibt es unendlich viele.
Das ist im Harz. Hier wird der Eingriff in die Natur gezeigt, die DDR wird als zerstörerisch dargestellt, weil sie eine Schneise in den Wald geschlagen hat. Diese Schneise war natürlich da, das stelle ich gar nicht in Abrede, aber dieses Motiv wurde bewusst verwendet, um die Grenze als Wunde, als Narbe darzustellen.
Das Zeichen unten links ist von der Organisation „Kuratorium unteilbares Deutschland“, die in den 50er Jahren gegründet wurde. Sie hat gegen die Teilung protestiert und sich für die Wiedervereinigung eingesetzt. Diese Organisation gehört zu denen, die sehr viele Grenzlandfahrten organisiert hatten, um dieses Bewusstsein aufrechtzuerhalten. Sie stellte auch Tannenbäume an den Zonenrand oder forderte die Menschen auf, Kerzen an Weihnachten ins Fenster zu stellen, zur Erinnerung an die „Brüder und Schwestern“ auf der anderen Seite. Das war auch eine sehr in den 50er Jahren verwurzelte Rhetorik, die blutende Grenze, die später schon ein bisschen aus der Zeit gefallen war.
Diese Postkarten fand ich deshalb so interessant, weil sie mich letztendlich davon überzeugten, dass dieses Phänomen der Grenzfahrten wirklich Tourismus war, mit einer ganze Infrastruktur an Aussichtstürmen, Bus-Parkplätzen und Cafés und eben mit diesen Postkarten. Das war kein Zufall.
Barftgaans
Zum Grenztourismus haben Sie ja auch schon einen Aufsatz veröffentlicht. Ein anderer Schwerpunkt Ihrer Arbeit sind Umweltthemen. Im aktuellen Buch widmen Sie ihnen drei Kapitel. Sie schreiben im Vorwort, das sei die erste Umweltgeschichte der innerdeutschen Grenze. Das hat offenbar bis jetzt niemanden interessiert.
Astrid M. Eckert
Die Umweltgeschichte ist ohnehin ein recht kleines Feld und ein Thema einfach mal umweltgeschichtlich zu betrachten ist nicht immer der erste Gedanke. Aber mit einem umweltgeschichtlichen Zugang kann man ein Thema ganz anders angehen. Im einem dieser drei Kapitel geht es um grenzüberschreitende Umweltverschmutzung, im zweiten, wie die Grenzanlagen und das gesamte Grenzregime die Landschaft veränderten. Und im dritten Kapitel geht es dann um die Standortentscheidung für ein „Nukleares Entsorgungszentrum“ in Gorleben, also wie die Grenze und das Grenzregime den gesamten Gorlebenkonflikt beeinflussten: Sowohl innenpolitisch als auch in den Beziehungen zwischen Ost und West, aber auch auf der Ebene des Landkreises Lüchow-Dannenberg und beim Einbeziehen der Grenze in die Anti-Gorleben Protestmethoden.
Barftgaans
Das Buch ist ganz schön dick, über 500 Seiten, mit vielen wissenschaftlichen Anhängen und Grafiken. Wie lange haben Sie daran geschrieben?
Astrid M. Eckert
Gut zehn Jahre. Dazu muss man wissen, dass ich neun Monate im Jahr unterrichte, bleiben also drei Monate übrig für die Forschung. Das heißt, ich habe nicht zehn Jahre kontinuierlich daran gesessen. Aber es war über zehn Jahre, dass mich das Projekt begleitet hat. Das eigentliche Schreiben war dann ganz zum Schluss: 2015/16 hatte ich ein Humboldt-Stipendium und habe das Buch in Berlin zu Ende geschrieben. Im Sommer 2018 habe ich die Einleitung noch einmal überarbeitet und das Manuskript dann aus der Hand gegeben.
Barftgaans
Sie haben gerade gesagt, 2018 haben Sie das Buch „aus der Hand gegeben“, 2019 wurde es auf Englisch veröffentlicht unter dem Titel „West Germany and the Iron Curtain“, jetzt erst auf Deutsch. Drei Profis haben es übersetzt. Haben Sie das nicht selbst gemacht, weil Sie keine Zeit dafür hatten?
Astrid M. Eckert
Ja, genau. Also zum einen aus Zeitmangel und zum anderen, das werden Sie mir kaum glauben, weil mein Deutsch nicht mehr ganz verhandlungssicher ist. Ich hatte die Einleitung auf Deutsch neu geschrieben und sie dann einem Übersetzer gegeben, und da kamen dann doch einige Änderungen zurück. Das war etwas beunruhigend. Meine Grammatik ist sehr englisch geworden.
Barftgaans
Das ist schon verständlich, wenn Sie seit zwanzig Jahren in Amerika leben und wahrscheinlich zu Hause auch Englisch sprechen, weil ihr Mann Amerikaner ist.
Astrid M. Eckert
Genau so ist es! Ich unterrichte auf Englisch, ich schreibe auf Englisch, also ich lebe auf Englisch. Und es war auch eine mentale Barriere, das einfach nochmal zu machen. Die Profis waren mit dem Übersetzen auch einfach schneller. Ich habe dann zwar alles noch mal wirklich sehr intensiv überarbeitet und meinen Stil eingebracht. Da habe ich an guten Tagen etwa zehn Seiten geschafft, das wäre ohne Vorlage in dem Tempo gar nicht gegangen.
Barftgaans
Dieses Buch ist ja schon drei Jahre fertig. Woran arbeiten Sie gerade?
Astrid M. Eckert
Mit der Überarbeitung für die deutsche Ausgabe, die ich auch auf den neuesten Stand gebracht habe, war ich ein Jahr beschäftigt. Aktuell arbeite ich an einem deutsch-deutschen umwelthistorischen Projekt. Mehr kann ich dazu noch nicht sagen, weil ich noch nicht so genau weiß, wo die Reise hingeht.
Barftgaans
Haben Sie denn durch Ihre Recherchen einen anderen Blick auch auf Ihre Heimat, auf Bad Bevensen, bekommen? Ist Ihnen irgendwas begegnet, womit Sie nicht gerechnet hätten, oder „Boah, der Bürgermeister von vor 30 Jahren war aber echt doof oder clever“ oder was auch immer.
Astrid M. Eckert
(Lacht) Also der Bürgermeister von Bad Bevensen vor 30 Jahren war mein Vater.
Barftgaans
(Lachen) Oh, da habe ich mich jetzt aber in die Nesseln gesetzt.
Astrid M. Eckert
Ich habe viel über unseren Nachbarlandkreis Lüchow-Dannenberg gelernt. Das hat mir auch Spaß gemacht, muss ich wirklich sagen. Ich kannte zwar viele Orte schon aus meiner Jugendzeit, zum Beispiel das Deutschlandhaus in Schnackenburg oder das Kurzentrum in Hitzacker. Durch meine Recherchen erfuhr ich, dass diese Orte erst durch die Zonenrandförderung entstanden sind. Ich konnte sehen, wie diese Förderung eingesetzt worden war, das wäre mir vorher nicht so aufgefallen.
Und ansonsten? Ich war ja jetzt gerade auf Lesereise, in Lübeck, Marienborn, Hof, Teistungen bei Duderstadt und Bad Sooden-Allendorf, wo auch Grenzmuseen sind. Ich muss echt sagen, dass die ganze Region wirklich schön ist und ich bin auch wieder ganz begeistert von den mittelgroßen Städten in Deutschland, die haben eine enorme Lebensqualität. Ich weiß gar nicht, warum alle in Berlin wohnen wollen. Auch wo Sie wohnen ist eine schöne Gegend, da kann man schön Fahrradfahren und ist schnell in Lüneburg oder in Hamburg.
Barftgaans
Stimmt, ich wohne in Bienenbüttel, das ist super. War das geplant, dass Sie eine Lesereise machen oder hat sich das ergeben, weil das Buch so gut angenommen wurde?
Astrid M. Eckert
Die Grenzmuseen freuen sich natürlich, wenn jemand ein Buch schreibt mit neuem Zugriff auf das Thema der Grenzregionen. Ich sollte schon 2020 einen Vortrag halten, das ist dann wegen Corona ausgefallen, und 2021 ging es auch noch nicht. Wir haben das immer vor uns hergeschoben und in der Zwischenzeit war dann das Buch auch auf Deutsch herausgekommen, so dass aus dem eigentlichen Vortrag dann eine Buchvorstellung wurde. Ich bin dann jeweils auch auf ein Thema näher eingegangen, je nachdem, was in dem jeweiligen Museum gewünscht war.
Barftgaans
Das klingt, als hätte Ihnen das Spaß gemacht.
Astrid M. Eckert
Es hat wirklich Spaß gemacht, weil dann auch noch so viele Geschichten kamen. Viele Besucher erzählten ihre Erinnerungen, und das war dann für mich auch spannend. In Hof kam eine richtige Diskussion in Gang, das war super, da hätte ich nur mitschreiben müssen.
Barftgaans
Sind Sie zufrieden mit den Reaktionen auf Ihr Buch?
Astrid M. Eckert
Was ich echt toll fand, dass in etlichen Rezensionen steht, ‚das Buch liest sich leicht und gut‘. Es ist also kein unverdaulicher Wissenschaftsbrocken. Ich habe auch eine journalistische Ausbildung und es ist mir wichtig, zugänglich und eingängig zu schreiben. Ich glaube, man kann das Buch auch als Laie einfach lesen, dafür braucht man kein Studium.
Barftgaans
Stimmt.
Astrid M. Eckert
Es hat auch wirklich Spaß gemacht und mich bei der Stange gehalten über die Jahre.
Barftgaans
Und dann auch noch super Rezensionen zu bekommen, auch inhaltlich, ist dann wahrscheinlich noch das i-Tüpfelchen.
Astrid M. Eckert
Genau.
Barftgaans
Vielen Dank für Ihre Zeit und ich hoffe, dass es nicht wieder zehn Jahre dauert, bis wir etwas Neues von Ihnen lesen.
Astrid M. Eckert
Ich werde mich bemühen!