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Igel – Helden der Nach

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Was wir für die kleinen Nützlinge tun können

Sie schlafen den ganzen Tag und ziehen bei Nacht durch die Gärten, rüsseln, schnauben und quieken im Unterholz auf der Suche nach schmackhaften, saftigen Insekten. Die meisten Menschen freuen sich, wenn sie die kleinen, kugeligen Geschöpfe mit den kurzen Beinchen im Garten oder am Straßenrand entdecken. Aber was wissen wir über diese äußerst nützlichen Tiere? Was frisst so ein Igel und wo schläft er? Wie funktioniert das mit dem Winterschlaf und ab wann sollte man als Mensch helfen – und vor allem: wie genau?

Seit mehr als 60 Millionen Jahren gibt es den Igel bereits als Säugetier im erdgeschichtlichen Sinne. Er passt sich den Gegebenheiten seiner Umwelt seither konstant an und findet auch in unserer Kulturlandschaft immer wieder seinen Platz. In den letzten Jahren fällt es ihm vermehrt schwerer, da die Zahl seiner bevorzugten Nahrungsquelle – Insekten – rückläufig ist. Der Igel ernährt sich von Käfern, Spinnen und Kleinstsäugern. Im Fallobst sucht er nach Maden oder Würmern. In Notfällen fressen Igel auch Regenwürmer oder Schnecken, wobei diese ihnen nicht gut bekommen, denn sie übertragen den gefährlichen Lungenwurm.
Der Perfektionismus der Menschen macht es Igeln schwer. In sehr ordentlichen Gärten ist es nicht leicht, einen Unterschlupf zu finden. Die Tiere benötigen Laubhaufen oder unordentliche Ast- und Holzstapel, um dort tagsüber zu schlafen und im Winter zu ruhen. Neben den natürlichen Feinden sind von Menschenhand ausgebrachte Insektizide und Mähroboter zum Problem geworden. Mit scharfen Klingen verletzen sie jährlich tausende Igel. Die Verletzungen sind meist verheerend. Oftmals liegen sie im Kopf- oder Fußbereich, der verwundete Igel kann der Futtersuche nicht mehr nachgehen, die Tiere verenden kläglich. Deshalb sollten Mähroboter nie nachts betrieben werden. Aber auch tagsüber kann es zu Unfällen mit Igeln kommen, besonders im Herbst wenn die Tiere länger unterwegs sind um ihre Fettreserven für den Winter anzusammeln. 

Jeder Gartenbesitzer kann ansässigen Igeln helfen, gut durch den Winter zu kommen. Eine katzensichere Futterstelle ist schnell gebaut und kann den Mangel an Insekten etwas ausgleichen. Igel benötigen proteinhaltiges Futter: Katzenfutter mit hohem Fleischgehalt (nicht mit Gelee oder Sauce), Rührei, gekochtes Ei ohne Salz, rohes Hühnerfleisch ohne Knochen oder getrocknete Insekten schmecken ihm.
Wer seinen Garten im Blick hat, kennt meist auch die dort ansässigen Igel. Es lohnt sich, ein Auge darauf zu haben, wie die Tiere aussehen und sich bewegen. Im Zweifelsfall lieber einmal öfter prüfen ob das Tier gesund und unverletzt ist. Gesunde Igel rollen sich schnell ein und sind gleichmäßig dick. Wenn sie schlank wirken, ist meist etwas nicht in Ordnung. Im Herbst sind Igel viel unterwegs und versuchen sich Fettreserven anzufressen. Bis Mitte Dezember sollten alle Igel im Winterschlaf sein. Wer im Laufe des Novembers oder später Tiere sieht, sollte diese wiegen. Ein Igel benötigt mindestens 700 Gramm auf der Waage um den Winter zu überleben. Igel, die im November dieses Gewicht nicht erreicht haben, versterben mit großer Wahrscheinlichkeit während des Winterschlafes. Es gilt, diese Tiere einzusammeln und entweder, nach Rücksprache mit einer Igel-kundigen Stelle zu überwintern oder zu einer Auffangstelle zu bringen, wo man sich fachgerecht um sie kümmert.
[Natalie Engel]

Anlaufstellen für die Beratung

  • Igelhilfe Lüneburger Heide, Tel. 05821 9696895
  • Wildtierhilfe Lüneburger Heide, Tel. 05190 9849599
  • Tierheim Uelzen, Tel. 0581 15170
  • Facebook-Gruppe: „Gefundene und verletzte Wildtiere und Wildvögel in Uelzen und
    Umgebung“

Foto: Alexas Fotos/ pixabay.com

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