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Heimat für Pirol und Schwarzstorch

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Das Bornbachtal als sehr besonderes Naturschutzgebiet – und Ausflugsziel

Es gibt sie, die Umweltprojekte, die Hoffnung machen, dass nicht alles beständig bergab geht mit der Natur zwischen Klimawandel und Zerstörung. Vor rund zwei Jahrzehnten beispielsweise hat ein brasilianisches Ehepaar begonnen, Regenwald wieder aufzuforsten – inzwischen sind aus den seinerzeit brachliegenden Flächen rund 70 Quadratkilometer dicht bewachsener Regenwald entstanden, ein neues Refugium für tierisches, pflanzliches und damit auch menschliches Leben.
Auch das Wrestedter Bornbachtal ist so ein positives Beispiel: Über Jahrzehnte prägten große Fischzuchtanlagen die gesamte Talniederung und sorgten dafür, dass der Lauf des Baches wie ein Kanal verengt wurde. Sehr nährstoffreiches, warmes Wasser mit Schlamm und Sand kam in den Bach und veränderte das dortige Ökosystem.

Das änderte sich, nachdem die größte Teichanlage vom Land Niedersachsen aufgekauft und seit Beginn der 1990er Jahre ein großes Renaturierungsprojekt gestartet wurde: Mit Fördergeldern von Land und Europäischer Union ließ der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die Teiche renaturieren, Dämme aber wurden einplaniert, ein Gebäude wurde zu einem Fledermaus-Winterquartier, seit 2008 schließlich ist das Bornbachtal auch Naturschutzgebiet – und der Bach und alles Leben in und mit ihm konnte sich erholen.

„Heute zählt der Bornbach zu den saubersten und ursprünglichsten Bächen der Lüneburger Heide“, berichtet ein speziell für das Naturschutzgebiet Bornbachtal vom NLWKN erstellter Flyer nicht ohne Stolz und zurecht: Das rund 283 Hektar große Areal zwischen Nienwohlde und Niendorf II ist als Teil des speziell durch EU-Recht geschützten „Flora Fauna Habitat“-Gebietes „Ilmenau mit Nebenbächen“ eine Heimat für allerlei selten gewordene Tiere und Pflanzen: Der seltene Schwarzstorch – wegen seines bevorzugten Lebensraumes auch „Waldstorch“ genannt – ist hier ab und an zu beobachten, der ursprünglich aus den Tropen stammende Pirol kommt hier vor, der Waldwasserläufer fischt im Bach, Feuersalamander, Fischotter gibt es hier und an Fischen das Bachneunauge, die Bachforelle und die nachtaktive Groppe. Sumpfdotterblumen und Bachnelkenwurz wachsen hier, Wasserhahnenfuß und geflecktes Quellkraut. Artenreich ist die Gegend – und einfach auch wunderschön: Vielseitig und wild ist das Gebiet, im Süden gibt es naturnahe Feuchtwälder und Sumpfgebiete, im nördlichen Teil stehen Gehölze, immer wieder gibt es Eichen-(Hainbuchen)Mischwälder – und immer wieder den mäandernden Bach mit seinem quellklaren Wasser.

Erfreulicherweise ist all das zugänglich – auf zwei Rundwegen (mit Längen von 2,5 bzw. 6 Kilometern), einer davon ist der Rundweg Nummer 5 der NABU-„Wege in die Natur“: Allerlei Informationstafeln berichten über Flora und Fauna und die Bestrebungen, die menschlichen Einflüsse aus dem Gebiet zurückzunehmen. Startpunkt dieser Tour ist Neumühle, hier lässt sich nachlesen, wie ein „Umfluter“ entstehen soll, der den durch die alte Mühle getrennten Ober- und Unterlauf des Flusses wieder zusammenführen soll, und damit eben auch den Fluss ökologisch wieder durchgängiger machen will. Ziel ist, dass Fische dadurch andere Bereiche des Baches erreichen können – und sich idealerweise auch eines Tages die Flussperlmuschel wieder ansiedelt.

Weitere Infos unter: file:///C:/Users/User/Downloads/Bornbachtal_Faltblatt_download.pdf

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