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Ehrenamt im Fokus – Ein Klettergerüst für die Bodenteicher Grundschule

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Schon lange wünschen sich die Kinder der Grundschule an den Seewiesen in Bad Bodenteich neue Spielgeräte für ihren Schulhof. Der Rutschenturm ist in die Jahre gekommen, von Reckstangen und Karussell blättert der Lack ab. Lange war nicht klar, ob die Grundschule an diesem Standort überhaupt erhalten bleibt, daher gab es erst recht für den Schulhof keine Modernisierungspläne. Doch damit wollte sich Lehrerin Birgit Feldkötter-Müller nicht abfinden: „Ein einladender Schulhof mit abwechslungsreichen Spiel- und Klettermöglichkeiten ist gerade für Grundschüler*innen enorm wichtig. Das ist eine Investition, die ganz unmittelbar den Kindern zugute kommt, für mehr Bewegung im Schulalltag sorgt, und so auch die Stimmung im Unterricht verbessert.“
Doch „Investition“ ist hier der Knackpunkt. Schnell wurde klar, eine neue Spiel- und Kletterlandschaft für die rund 200 Bodenteicher Grundschulkinder übersteigt den Etat der Samtgemeinde Aue. Eine öffentliche Förderung war ebenfalls nicht zu bekommen. „Wir liegen weder in einem sozialen Brennpunktviertel, noch haben wir einen erhöhten Integrationsbedarf. Wir sind einfach eine ganz normale Schule im ländlichen Raum. Aber die Kinder hier haben natürlich den gleichen Wunsch nach einem schönen und spannend gestalteten Schulhof, wie überall“, erzählt Franziska Männe-Wickborn, selbst Mutter einer Viertklässlerin und zweite Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule Bad Bodenteich. „Wir wussten also: wir müssen das Projekt selbst in die Hand nehmen.“
Und so sammelt der Förderverein nun seit fast einem Jahr Spenden für das neue Klettergerüst. Ein Flyer wurde gedruckt und zu Weihnachten und Ostern starteten die Schüler*innen große Bastelaktionen. Unter fachkundiger Anleitung von Heidrun Schwerin aus Kuckstorf wurde gefilzt, es wurden Kränze gewunden, Nistkästen, Vogelfutterhäuser und Insektenhotels gebaut, die anschließend für den guten Zweck angeboten wurden.
Immer wieder kam dabei den Kindern und den engagierten Helfern die Corona-Pandemie in die Quere. Geplante Basare mussten abgesagt werden, und der Zeitplan verschob sich weiter nach hinten. Das selbstgebaute „Spendometer“ in der Pausenhalle, in dem bunte Bälle den aktuellen Spendenstand anzeigen, füllte sich viel langsamer, als erhofft. „Aber je länger die Umsetzung dauert, umso mehr treiben die allgemein steigenden Rohstoffpreise die Kosten für das Spielgerüst in die Höhe“, erläutert Matthias Grohne, Vorsitzender des Fördervereins, die schwierige Situation.
„Trotzdem gab es immer wieder Momente, die uns ermutigt haben“, betont Kassenwartin Meike Manning. „Sehr viele Firmen und Privatleute, die von unserem Plan gehört haben, waren begeistert und großzügig. Und sogar ehemalige Schüler*innen haben gespendet. Auch wenn das manchmal gar nicht viel ist, allein die Verbundenheit, die dadurch zum Ausdruck kommt, ist so toll!“
Auch wenn das Ziel noch nicht erreicht ist und es wohl noch etwas dauern wird, bis die Mädchen und Jungen ihr neues Klettergerüst endlich einweihen können, steht eine wesentliche Erkenntnis für Franziska Männe-Wickborn jetzt schon fest: „Gemeinsam können wir es schaffen! Gerade in einer ländlichen Gegend, wie dem Landkreis Uelzen, ist ehrenamtliches Engagement einfach unersetzlich.“ Nur durch unzählige fleißige Hände, viel geopferte Freizeit und eine gute Portion Hartnäckigkeit kann es gelingen, solche großen Vorhaben gemeinsam zu verwirklichen. Damit das Leben auch in den kleinen Orten vielfältig, attraktiv und lebenswert bleibt, sowohl für die älteren Generationen, als auch für junge Familien mit Kindern. Das alles wäre ohne ehrenamtliche Helfer nicht möglich!

[Elisabeth Hofmann]