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Das Modell für mehr regionales Bio!

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2. Förderperiode mit neuem Konzept

„Unser Lernlabor für mehr Bio geht in die zweite Runde. Dabei haben wir nicht alles neu gedacht, sondern vertieft und stärker verzahnt“, erklärt Christiane Kania-Feistkorn, die sich wie bereits in der ersten Förderperiode die Kümmerer-Stelle der Öko-Modellregion Heideregion Uelzen (ÖMR HR UE) mit Eva Neuls teilt. Das Fortführungskonzept ist gemeinsam mit dem Steuerungsgremium entwickelt worden, das sich aus Mitgliedern aus Landwirtschaft, Weiterverarbeitungswirtschaft und Institutionen, der Wirtschaftsförderung des Landkreises sowie dem ÖKORegio Verein zusammensetzt. „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam weiter in der Region am Fortschritt des Ökolandbaus und der Öko-Wirtschaft arbeiten können.“ Die letzten drei Jahre waren ereignisreich, viele Projektbausteine des ersten Konzepts konnten umgesetzt werden. Insbesondere die Stolpersteine auf dem Weg der Öko-Modellregion bieten Raum für Erkenntnisse und Rückschlüsse, die in das Folgekonzept eingeflossen sind. 

„Unseren roten Faden, das Lernlabor für mehr regionales Bio, haben wir auch im neuen Konzept beibehalten“, erklären die Projektmanagerinnen. „Es geht um die praktische Arbeit der Landwirt:innen, um die Konsument:innen und um den Nachwuchs, sodass das Konzept auf drei inhaltlichen Laboratorien fußt: die Öko-Labs Field, Food und School. Schnittmengen umfassend und themenübergreifend verbindet ein viertes, das Ö-Ko-Lab, die drei Versuchsräume.“ Landwirtschaft ist das Herzstück unserer Ernährungswirtschaft, daher wurde das Ausschreibungsmotto des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz für die zweite Förderperiode passend formuliert: „Landwirtschaft in die Mitte der Gesellschaft bringen“ ist ein weiteres Ziel der Öko-Modellregionen Niedersachsens, neben der Erhöhung der niedersächsischen Ökolandbaufläche. Sie soll bis 2025 zehn Prozent erreichen und bis 2030 15 Prozent. Dabei ist die gesellschaftliche Aufklärung dringend notwendig – rund 78 Prozent der deutschen Bevölkerung lebt in Städten und hat somit wenig Berührungspunkte zur Landwirtschaft. Eine Ausgangslage unter der alle Landwirte zu leiden haben, den Bürger:innen fehlt der Bezug. Nur rund 4.000 junge Menschen von 1,26 Millionen wählen als ihren Ausbildungsberuf Landwirt:in (Bundesinstitut für Berufsausbildung), unterschieden wird zwischen ökologischer und konventioneller Landwirtschaft im Ausbildungsberuf nicht, erst im Studium ist eine Differenzierung möglich. „Daher sehen wir einen wichtigen Teil unserer Aufgabe in der Verbraucheraufklärung mit Blick auf die ganze Familie und in niedrigschwelligen Angeboten für die Vermittlung von Fachwissen zum Ökolandbau und Wissenstransfer durch gute Praxisbeispiele. Hier konnten wir bereits in der ersten Förderperiode erfolgreich Veranstaltungen zu Sonderkulturen wie Lupine oder Leindotter organisieren. Unser Angebot richtet sich explizit auch an konventionelle Landwirte, die Interesse haben, auf den Nachbaracker zu schauen – vielleicht entdecken sie dabei den Reiz des Ökolandbaus.“

Für den Erfolg einer Umstellung auf Ökolandbau sind aber auch Faktoren wie die Lebensmittelwirtschaft, also die Abnehmer der Erzeugnisse wichtig, die diese dann wiederum weiterverarbeiten – wie zum Beispiel Mühlen, Bäcker, Fleischer und Co. Nur noch ein Drittel der deutschen Bevölkerung kocht regelmäßig selbst – da braucht es nicht viel Vorstellungskraft, wie wichtig auch die Erhöhung des Öko-Anteils in der Weiterverarbeitung und in der Außer-Haus-Verpflegung (Kantine, Gastronomie, Schulverpflegung) ist, um im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes die Wertschöpfungskette vom Acker bis zum Teller zu ökologisch zu gestalten.

Termin-Tipp

„Am Sonntag, 7. Mai sind wir wieder mit dabei, wenn es an der Woltersburger Mühle heißt: Nachhaltig Uelzen! – Wir freuen uns auf anregende Gespräche und Begegnungen und sind natürlich per E-Mail oder telefonisch zur Kontaktaufnahme erreichbar, beantworten Fragen und unterstützen im Rahmen unseres Projektes Ideen rund um den Ökolandbau und seine Wertschöpfungsketten.“ Kontakt: hallo@oeko-fuer-uelzen.de – Telefon 0581 8073-130 und -164.

Workshop und Vernetzungstreffen der niedersächsischen Öko-Modellregionen im Ministerium für Landwirtschaft im April 2023 mit Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (6. von rechts). Foto: ML

 

 

Hintergrund

Die Öko-Modellregion Heideregion Uelzen startete im April 2020 und endete im Februar 2023. Nach einmonatiger Pause begann im April die zweite Projektlaufzeit, die geplant bis Ende 2025 laufen soll. Gefördert wird die ÖMR HR UE zu 75 Prozent vom ML Niedersachsen und zu 25 Prozent von der gleichnamigen LEADER-Region Heideregion Uelzen. Des Weiteren unterstützt der Landkreis Uelzen die Fortführung der ÖMR HR Uelzen. Das Projekt bindet Landes- und EU-Fördermittel von rund 250.000 Euro für die regionale Weiterentwicklung des Landkreises Uelzen als Haupt-Förderkulisse.

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