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5 Jahre beherztes Handel für Demokratie und Vielfalt

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Die „Gruppe beherzt für Demokratie und Vielfalt“ feiert das fünfjährige Bestehen. Aus kleinen Anfängen – einem Treffen von durch völkische Aktivitäten Betroffene im November 2018 – wuchs die Gruppe im Laufe der Jahre sehr schnell. Es entstand eine Solidargemeinschaft von Bürgern*innen, die nicht länger tatenlos zusehen wollten, dass der Landkreis zu einer „Hochburg Völkischen Siedelns“ geworden ist, sondern dagegen aufsteht und ein Zeichen setzt. Heute zählen wir über 500 Unterstützer*innen. Aktiv sind wir erst in den Heidedörfern des Landkreises Uelzen geworden, dann auch in Nachbarkreisen und anliegenden Bundesländern.
Unser Ziel ist es Menschen über die menschen- und demokratiefeindliche Ideologie und Strategie Völkischer Siedler und ihrer Netzwerke, Umtriebe und Gruppen aufzuklären und zu sensibilisieren. Über die daraus resultierende Gefährdung für unserer Demokratie klären wir auf und werben für unser demokratisches, menschenfreundliches, auf dem Grundgesetz basierendes gesellschaftliches Model.

Unser Zeichen ist das „KREUZ OHNE HAKEN – fUEr VIELFALT“ in Gelb und Magenta. Fast 600 dieser Kreuze haben Menschen als eindeutiges Statement für Menschenwürde und Demokratie vor Ihren Häusern, Höfen, Geschäften und Gasthäusern, nach Gremienbeschlüssen auch vor Schulen, Kirchen, Feuerwehrhäusern und Sportstätten, Rat- und Kreishäusern aufgestellt.

Die Gruppe beherzt ist bis heute in keiner Form verfasst, also kein Verein, sondern versteht sich als freie Initiative der Zivilgesellschaft. Dazu haben wir Strukturen ohne besondere Hierarchie gefunden. In ehrenamtlich besetzten Facharbeitsgruppen bearbeiten wir Themen (Vorträge, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit, Immobilien, Finanzen, Kreuze und Materialien) die in der sogenannten, fast 40 – köpfigen Kerngruppe aufgenommen und in Aktionen umgesetzt werden. Vertreten wird die Gruppe durch ihren Sprecher, der bei Veranstaltungen als Ansprechpartner und Verantwortlicher gegenüber Behörden auftritt und auch presserechtlich verantwortlich zeichnet.

Die Gruppe beherzt hat sich inzwischen eine Fachkompetenz auf dem Gebiet des Völkischen Rechtsextremismus erarbeitet. Vertreter der Gruppe werden zu fachlichem Austausch im Rahmen von Vorträgen, Workshops, Beratungen, Vorlesungen bis zu Fernsehdokumentationen oder Podcasts eingeladen. Allein im November 2023 fanden so 24 Veranstaltungen von Arendsee bis Dorfmark, von Buxtehude bis nach Peine statt. Für weitere Veranstaltungen haben bis einschließlich März 24 bereits zugesagt, u.a. als Referenten bei der bundesweiten Veranstaltung der Bundeszentrale für politische Bildung in Düsseldorf mit Referenten*innen aus ganz Europa.

In Zusammenarbeit mit dem Jahrmarktheater Bostelwiebeck hat die Gruppe bereits so etwas wie eine „Tradition“ begründet: das jährlich stattfindende Netzwerktreffen der Gruppe beherzt, der Amadeu Antonio Stiftung und des Jahrmarkttheaters, an dem ähnliche Gruppen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Niedersachsen teilnehmen.
Einen guten Austausch führen wir mit der Landespolitik, den Verantwortlichen und Verwaltungen in Landkreisen und Gemeinden, Kirchen und Gewerkschaften und demokratischen Parteien wie auch mit Verfassungs- und Staatsschutz.

Unterstützt werden wir inzwischen sowohl finanziell als auch logistisch und inhaltlich durch
• Eleonore Dräger Stiftung, Ebstorf
• Mobile Beratung Niedersachsen
• Amadeu Antonio Stiftung, Berlin
• Aktionsfonds gegen Rassismus – Citizens for Europe, Berlin mit „Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, die Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus“

und arbeiten als Mitglied des bundesweiten Bündnis für Demokratie und Toleranz zusammen mit der
• Initiative Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus (die Evgl. Landeskirchen in Niedersachsen)

Besonders stolz dürfen wir heute berichten, dass uns die Martin Niemöller Stiftung mit dem Julius Rumpf Preis 2024 auszeichnet. Wir sind für das Preisgeld von 10.000 € sehr dankbar. Dass wir mit dieser Auszeichnung in die inhaltliche Nachfolge von aktiven Widerständlern des Nationalsozialismus genommen werden, macht uns demütig. In diesem Sinne wollen wir in der Verantwortung für das Weitertragen dieser Geisteshaltung für Vielfalt und Menschenwürde wirken.

Die Preisverleihung wird im Mai 2024 als Zeichen für die lokale Einbindung der Gruppe beherzt in der Klosterkirche Ebstorf stattfinden.

Ebstorf, 26. November 2023

Martin Raabe, Sprecher Gruppe beherzt
Verantwortlich i.S.d.P.

 

Das Zitat

Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.

Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.

Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.

– Martin Niemöller