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Die Rettungshunde des DRK trainieren für den Ernstfall
Ein Bulli mit der Aufschrift „Rettungshundestaffel DRK“ und einige Pkw stehen an einer Wiese, ein Bellen ist zu hören: Das Training der Flächensuchhundestaffel des DRK der Kreise Uelzen, Salzwedel und Celle ist in vollem Gang. Die Aufgabe: Im Gelände Menschen zu finden, zu ihnen zu laufen und Laut zu geben. Das ist der Unterschied zu Mantrailern – diese folgen einer Fährte, während Flächensuchhunde größere Gebiete ablaufen.
Geübt wird auch das Verhalten, wenn die Hunde eine auf dem Boden liegende Person aufspüren: bellen, aber nicht zu dicht herangehen. Die versteckten Personen im „Testgelände“ bei Wrestedt zu finden, ist für die Hunde, die heute beim Training dabei sind, kein Problem, aber einige kommen den Gefundenen noch zu nah. „Das und vieles mehr wird geprüft, ehe die Hunde offiziell zugelassen werden“, erklärt Frank Hauptmann, der zweite Staffelleiter.
Aktuell hat die Staffel nur zwei geprüfte Flächensuchhunde: Die Border Collies Puzzle und Eddie von Ute Garbow. Wenn ein Mensch vermisst wird, werden darum auch Staffeln aus Nachbarkreisen angefragt, Waldwege mit Autos abgefahren und tagsüber Drohnen eingesetzt. Aber im Gelände sind die Flächensuchhunde unverzichtbar, deshalb werden auch neue ausgebildet.
So wie Lennox von Katja Leddin aus Bohlsen. Als ihre Kinder aus dem Haus waren, schaffte sie sich den Border Collie an, wurde vor einem guten Jahr Mitglied der Staffel: „Damit habe ich mir einen Traum erfüllt!“ Das Training ist zweimal die Woche mehrere Stunden lang, mit Familie ging das vorher nicht. Diana Ruppel aus Celle ist in etwa genauso lange dabei. Ihre Mutter gehörte früher zu einer Suchhundestaffel: „Als Kind verstecken spielen mit Hund, das war super!“ Das wollte sie später selbst machen und hat nun mit der Belgischen Schäferhündin Hela den passenden Hund dafür.
Ute Garbow ist schon lange dabei: „Das ist eine sinnvolle Sache und lastet die Hunde auch gut aus“, erzählt die Uelzenerin. Besonders anspruchsvolle Tiere wie sein Australian Shepherd Jesse haben Spaß am Training, berichtet Frank Hauptmann. „Das ist auch was für den Kopf des Hundes – und natürlich für Leute, die mit ihren Hunden arbeiten wollen.“ Stephi Wolter-Osterkamp aus Wrestedt bestätigt das: „Seit zwei Jahren habe ich Elmo, einen Border-Collie-Beagle-Mix. Er braucht eine andere Aufgabe als meine früheren Hunde.“
Meist werden die Rettungshundestaffeln abends und nachts gerufen, wenn ältere Personen verschwunden sind oder Kinder nicht nach Hause kommen. „Gerade bei Kindern sind wir sehr schnell zur Stelle“, sagt Hauptmann. Vermisste Kinder haben sie bislang immer gefunden, bei Menschen aus Pflegeheimen oder Krankenhäusern hingegen ist es oft so, dass sie dann doch vor Ort z. B. in einem anderen Zimmer entdeckt werden. Einmal hatte sich auch ein älterer Herr beim Spaziergang verlaufen, „er war sehr glücklich, als wir ihn fanden.“ Für die Mitglieder der Rettungshundestaffel ist diese ehrenamtliche Hilfe ein wesentlicher Punkt, sich zu engagieren. Ein weiterer ist der Zusammenhalt: „Das ist wie meine zweite Familie“, sagt Nicole Ramünke aus Uelzen, die mit Dalmatiner Migo dabei ist – alle anderen nicken zustimmend.
Weitere Mitglieder sind willkommen, genauso wie Menschen, die sich im Training finden lassen wollen – das gilt übrigens auch für die Mantrailer-Staffel. Bei Interesse einfach eine E-Mail an rettungshundestaffel@drk-uelzen.de schreiben.
[Sascha Fobbe]