Pflege ist mehr als ein Beruf, denn er erfordert zusätzlich zum Fachwissen auch Fähigkeiten und Einstellungen, die man nicht lernen kann – man muss sie mitbringen. Im Pflegeteam eines Krankenhauses zu arbeiten, das bedeutet, ganz nah am Menschen zu sein, Patienten respektvoll und einfühlsam zu unterstützen, sich auf immer wieder neue Situationen einzustellen und dabei jederzeit zugewandt zu agieren.

So vielfältig die Facetten des Pflegeberufs sind, so vielseitig sind auch die Einsatzgebiete im Herz- und Gefäßzentrum (HGZ) Bad Bevensen. Die unterschiedlichen Stationen und Funktionsabteilungen bieten sowohl erfahrenen Pflegeprofis, als auch Berufsanfängern und Auszubildenden die Möglichkeit, ihre jeweiligen Stärken zu nutzen und auszubauen. Jeder Bereich hat seine Schwerpunkte und erfordert dementsprechende Fähigkeiten. Eines aber haben alle gemeinsam: Jeder, der in der Pflege arbeitet, verfügt über ein großes Fachwissen, das jederzeit und situativ abrufbar sein muss. Gepaart mit Menschlichkeit – in Form von Zuspruch, Motivation, Orientierung und Beratung – entfaltet diese Fachlichkeit ihre starke Wirkung am Patienten.

Ein Großteil der Patienten im HGZ wird auf den Normal- bzw. Akutstationen behandelt. Eine Pflegekraft betreut hier in den Tagesschichten sieben bis zehn Patienten. Unterstützt wird sie dabei von Stationsassistentinnen, Servicekräften und Mitarbeitern des Patiententransports. Sicheres fachliches Handeln, Zeitmanagement, Teamarbeit und eine gute Organisation sind erforderlich, um Diagnostik-, Behandlungs- und Pflegeprozesse der häufig wechselnden Patienten zu koordinieren.
Auf der Intensivstation werden in der Regel zwei Patienten von einer Pflegekraft betreut. Lebenswichtige Körperfunktionen werden hier durch medizintechnische Geräte und Medikamente unterstützt, was eine ständige Überwachung erfordert. Eine hohe Affinität zur Medizintechnik ist daher Voraussetzung, um sich als Pflegekraft für diesen Bereich zu entscheiden. Intensive Zuwendung, hohe Aufmerksamkeit und schnelles Reagieren, kritische Situationen beherrschen und auch das Lebensende begleiten – all das sind wesentliche Punkte in der Intensivpflege.

Weitere Überwachungsstationen sind die Chest Pain Unit zur Versorgung von Notfall-Patienten mit akutem Brustschmerz und akuter Luftnot, die Heart Failure Unit zur intensiven Betreuung von Herzinsuffizienz-Patienten und die Intermediate Care für die postoperative Versorgung der herzchirurgischen Patienten, nachdem diese die Intensivstation verlassen haben. In diesen Bereichen verbinden sich intensive medizinische Überwachung und Behandlung mit aktivierender und mobilisierender Pflege.
In der Klinik für Rehabilitation am HGZ ergibt sich für die Pflege wiederum eine andere Sichtweise. Der individuelle Pflegebedarf der Patienten ist deutlich geringer, deswegen kann eine Pflegekraft eine größere Patientengruppe betreuen. Sie bereitet die Menschen auf ihre Rückkehr in den Alltag vor, berät, nimmt Unsicherheiten und begleitet den weiteren medizinischen Behandlungsprozess.
Ein besonderes Tätigkeitsfeld in der Pflege stellt die Funktionspflege dar. Im HGZ sind dies Tätigkeiten im OP, in der Anästhesie oder im Herzkatheter-Labor. Zuwendung findet hier vor allem über wenige Worte, Blicke und kleine Gesten statt. Im Mittelpunkt steht das hochspezialisierte manuelle Tun dieser Pflegekräfte. Doch in welche Richtung sich auch Pflegekräfte spezialisieren – letztlich sind es immer die Bedürfnisse der Patienten, an denen sie sich und ihre Fähigkeiten ausrichten.