Bildung krisenfest machen
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„Wir müssen aus den Monaten der Corona-Krise lernen. Gerade im Bildungsbereich sind schwerwiegende Strukturfehler zu Tage getreten“, sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, in der öffentlichen Anhörung des Deutschen Bundestags zum Thema „Lernen und Lehren während der Pandemie“ im Juli in Berlin. „Das Lernen und Lehren unter den Bedingungen einer Pandemie war oft eine Zumutung und Belastung. Das darf nie wieder geschehen. Wir müssen Bildung krisenfest machen, dazu gehören deutliche Investitionen in alle Bildungsbereiche“, forderte Finnern.
Die GEW-Chefin stellte die sechs Kernforderungen der GEW zur Bundestagswahl als zentrale Maßnahmen für nachhaltige Verbesserungen in allen Bildungsbereichen vor. Mit diesem Programm fordert die GEW, Bildung krisenfest zu machen:
- mehr Fachkräfte gewinnen und einstellen,
- das Kooperationsverbot aufheben und den Investitionsstau beseitigen,
- die digitale Ausstattung voranbringen,
- Ganztag garantieren und Schulsozialarbeit ausbauen,
- Demokratie und politische Bildung stärken, Chancengleichheit herstellen,
- gute Bildung und gute Arbeit in Balance bringen.
„Die Politik muss jetzt auf die Lehren der Krise reagieren“, mahnte Finnern. „Dies sind wir den Menschen schuldig. Vor allem bei den sozial Schwächsten haben sich die strukturellen Ungerechtigkeiten am schwerwiegendsten niedergeschlagen. Dem müssen wir für eine echte Chancengleichheit dringend entgegenwirken“. Nur durch ein besser ausgestattetes Bildungssystem, mit besserem Gesundheitsschutz, mehr Personal, kleineren Lern- und Lehrgruppen sowie professioneller digitaler – aber auch räumlicher – Ausstattung könne gewährleistet werden, dass die Menschen nicht wieder in einen zermürbenden Spagat zwischen Homeoffice, Wechselunterricht, Betreuung zu Hause oder Homeschooling geraten.
[www.gew.de]