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Next Station London

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Wege durch den Untergrund

Moderne Gesellschaften bieten allerlei technische, soziale und kulturelle Errungenschaften. Hilfreiche Erfindungen und Gewohnheiten, die das Leben erleichtern. Zumeist jedenfalls. Jedoch beileibe nicht immer. Bisweilen wohnen Fluch und Segen sogar derselben Errungenschaft inne. Der U-Bahn zum Beispiel. Gelangt man pünktlich und wohlbehalten ans Ziel, so ist die Freude groß, Zeit und Nerven im Stadtverkehr gespart zu haben. Aber der Streckenfahrplan… Ein unverständliches Meisterwerk verkehrsplanerischer Strickkunst. Vielfarbige Streckenverläufe im Zickzackmuster. Next Station London weiß uns auf äußerst unterhaltsame Weise mit diesem zu konfrontieren.

Für 1 – 4 Planer, ca. 25 Min.,
HCM Kinzel

Vier Buntstifte wandern durch die Spielerhände und jeder darf sich mit einem von ihnen eine Runde lang vergnügen. Zu Beginn eines jeden Zuges wird eine Karte aufgedeckt. Diese zeigt eine von vier Stationsarten, die es im U-Bahnnetz gibt. Jeder Spieler hat nun die Aufgabe, auf seinem Streckennetzplan (oder dem, was einer werden soll) die abgebildete Station direkt mit dem Startbahnhof seiner Stiftfarbe zu verbinden. Im weiteren Verlauf werden die Bahnhöfe der weiteren aufgedeckten Stationskarten mit dem bereits bestehenden Streckennetz, auf der einen oder der anderen Seite verbunden. Dabei darf keine Linie jemals eine andere kreuzen. Auch die weiteren wegeplanerischen Regeln scheinen logisch: ein Bahnhof darf von verschiedenen Linien angefahren werden, natürlich nicht auf demselben Streckenverlauf einer anderen Linie und keine Linie darf einen Bahnhof ein weiteres Mal anfahren. Ist eine Runde beendet, werden Punkte verteilt. Zum Beispiel für die Anzahl an Überquerungen der Themse, für die Zahl der angeschlossenen Stadtbezirke oder für die Anzahl der Stationen in einem Stadtbezirk. Anschließend wandern die Stifte durch die Spielerhände und der Planungsdrahtseilakt beginnt von vorne. Das Spiel endet, sobald alle Spieler ihren Netzplan mit vier verschiedenfarbigen Strecken erstellt haben.

„Next Station London“ ist nicht das erste Spiel dieser Art, mit Karten aufdecken und etwas auf einem eigenen Plan einzeichnen. Aber die vier Farben bringen einen überraschend andersartigen Dreh ins Spiel, der es deutlich von der Konkurrenz abhebt. Das Planen ist knifflig und fesselnd und macht richtig viel Spaß. Weitere Zusatzkarten sorgen dafür, dass auch geübte Spiele noch weitere Herausforderungen finden können. Absolut empfehlenswert. 

[Matthias Palmer]

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