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Mobilitätskonzept in Bad Bevensen

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Bessere Verkehrsanbindungen für Bevölkerung und Gäste des Kurortes: Das ist das Ziel des Mobilitätskonzepts in Bad Bevensen. Nach dem Ende der Kurbahn 2015 beschwerten sich viele über mangelnde Verkehrsangebote. Daraufhin erarbeitete die Stadt 2018 ein Konzept und war damit vermutlich die erste im Kreis Uelzen. Die Untersuchungen ergaben sowohl auf touristischer Ebene als auch im Alltagsverkehr Handlungsbedarf, weil z. B. der Busverkehr nach wie vor nur an den Hauptachsen der Stadt verläuft und an die Schulzeiten gekoppelt ist. Es gab zudem keine Angebote für Gäste, die ohne Auto oder in Gruppen anreisten.

Die neueste Mobilitätsverbesserung ist der elektrisch betriebene Bürgerbus, der Ende März seine Fahrten aufgenommen hat. Noch in diesem Jahr soll er eine eigene Ladestation bekommen.

Priorität hat aktuell der Fahrradverkehr, erklärt Stadtdirektor Martin Feller: Ein neues Konzept soll Fahrradfahren leichter und sicherer machen, angedacht ist z. B. eine komfortable Ost-West-Verbindung durch die Stadt. Schon realisiert sind ein Weg durch den Kurpark und die Erlaubnis, Einbahnstraßen entgegen der Fahrtrichtung zu nutzen. Auch ein Fahrradverleih soll dieses Jahr noch an den Start gehen, für Abstellbügel, Fahrräder und die Verleih-Software sind 55.000 Euro im Haushalt eingeplant.

Um all diese Dinge kümmert sich ein Verwaltungsmitarbeiter, dessen halbe Stelle 2019 eingerichtet wurde – auch das gehört zum Mobilitätskonzept. Als erstes wurden aber die Kliniken im Ort mit einer eigenen Buslinie an den ÖPNV angebunden. Des Weiteren sind halbtägige Bustouren, die bei der Bad Bevensen Marketing gebucht werden können, umgesetzt worden; allerdings nicht wie ursprünglich geplant mit einem eigenen HeideSprinter, sondern mit privaten Busunternehmen. Nicht realisieren ließ sich bislang die Anbindung des Kreis-Entdeckerbusses. „Unsere Ideen gehen leider nicht konform mit den Plänen des Landkreises“, seufzt Feller. Die AST-Erweiterung sowie ein Taxi-Shuttle sind ebenfalls noch nicht verwirklicht. Und ob es wieder eine Kurbahn geben wird, ist mehr als fraglich. „Die Politik hatte sich 2015 gegen höhere Kosten gewehrt, die der Bahnbetreiber angemeldet hatte. Als der ein Angebot bekam, die Bahn zu verkaufen, waren wir sie los. Heute würde es mehr als das Doppelte kosten, eine elektrische Bahn einzusetzen“, bedauert Feller. Die Kurbahn ist aber nach wie vor Teil des Mobilitätskonzepts.

Etwas einfacher läuft es mit dem CarSharing-Projekt. Zwar werden erst einmal nicht wie gewünscht zwei E-Autos gekauft, weil das sofort hohe Kosten verursacht, erklärt der Stadtdirektor. Stattdessen geht Bad Bevensen mit einem Verein, der Privatautos zum Verleih anbietet, einen ungewöhnlichen Weg. Umgesetzt wird das schon im Wendland, nun bald auch in der Kurstadt, und zwar mit Fellers Privatauto. Er nutzt privat ohnehin meist das Fahrrad und für längere berufliche Strecken den elektrisch betriebenen Dienstwagen. Das CarSharing wird über die Tourist-Info abgewickelt. Wenn das gut läuft, soll ein E-Auto gekauft und am Hauptbahnhof stationiert werden.

Es ist also schon einiges passiert in Sachen Mobilität in Bad Bevensen, obwohl die Umsetzung für Martin Feller oft zu lange dauert. Es gibt aber auch Grund zur Freude: „Ganz super finde ich, dass der Bürgerbus elektrisch geworden und im ÖPNV eingebunden ist und genug ehrenamtliche Fahrer und Fahrerinnen gefunden hat. Mein größter Wunsch ist nun, dass der Fahrradverleih ein Erfolg wird und möglichst viele Menschen aufs Fahrrad umsteigen.“

[Sascha Fobbe]