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Atiwa

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Der wahre Wert von exotischen Fledertieren

Ungefähr in der Mitte Afrikas, unweit des Äquators, an der westafrikanischen Atlantikküste liegt Ghana. Dort, im Osten des Landes, der Eastern Region nahe des Atiwa Districts, einer Hügelkette mit einem immergrünen Waldreservat, liegt die Stadt Kibi. Hier regiert ein offensichtlich sehr kluger Bürgermeister, der den unschätzbaren Wert der Macrochiroptera, der Flughunde für Mensch und Natur kennt. Folglich hat er seinen Garten zum Schutzgebiet für Flughunde erklärt. Denn diese nachtaktiven Obsträuber sind wahrhaft bemerkenswerte Naturschützer. Sie mopsen zum Ärger der meisten Obstbauern zwar einige der süßen Früchte, hinterlassen aber im Gegenzuge eine enorme Spur ausgeschiedenen Saatgutes. Auf ihren gewaltigen nächtlichen Rundflügen legen sie Strecken von bis zu neunzig Kilometer zurück. Eine Kolonie von 150.000 Flughunden ist somit in der Lage bis zu 800 Hektar Wald pro Jahr aufzuforsten.

Wir nehmen uns ein Beispiel an diesem löblichen Wirken des schlauen Bürgermeisters und eifern ihm nach. Als Obstbauern versuchen wir möglichst erfolgreich unser Land zu bewirtschaften und viele süße Früchte zu Markte zu tragen. Hierzu bedarf es aber einiger Unterstützung. So erweitern wir unsere Ländereien, schaffen Platz für weitere Familien, deren Arbeitskraft wir dringend benötigen, sowie Fläche für neue Obstbäume und Lebensraum für Buschtiere und Ziegen, die unsere Ernährung sichern. Vor allem aber locken wir Flughunde an, die sich am Obst gütlich tun. Zunächst geht uns dadurch etwas Ertrag durch die Lappen, langfristig zahlt es sich aber aus, denn ist die Flughundkolonie erst groß genug, so schwärmen die Tiere des Nachts aus und säen für uns neue Bäume. Der Erwerb neuer Ländereien und der Bau von Wohnstätten für weitere Familien will mit Gold gezahlt werden. Dieses schürfen die Familien in nahegelegenen Goldfeldern. Schlecht geschulte Familien bringen leider nicht zuverlässig Ausbeute mit und verschmutzen dank ihres Unwissens die Natur. So sollte jeder ein großes Interesse haben, seine Mitarbeiter zu schulen. Derart gebildete Familien werden obendrein ihrerseits auch Flughunden ein Zuhause geben. Alle Elemente des Spiels sind clever verzahnt und ausnahmslos mit wahren Zusammenhängen begründet. Wir dürfen uns in eine wahre Geschichte begeben und etwas Gutes und Nachhaltiges spielerisch erleben. Atiwa ist schon jetzt eines der absolute Highlights des Spielejahrgangs.

Für 1 bis 4 Obstbauern ab 12, ca. 90 Min., Uwe Rosenberg, Lookout, Asmodée

[Matthias Palmer]

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