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Aufgeräumt mit Irrtümern rund um die Abfallentsorgung im Alltag

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Was stimmt wirklich?

Mülltrennung ist enorm wichtig, damit möglichst viele Stoffe recycelt werden können. Bis zu zwei Drittel des Abfalls in Restmülltonnen könnten wiederverwertet werden, wenn sie in der richtigen Tonne landen würden. Manche glauben aber immer noch, dass Müll zu trennen sich nicht lohnt. Mit diesen falschen Annahmen möchten wir von „Barftgaans“ einmal aufräumen:

„Die Wertstoffe werden am Ende sowieso wieder zusammengeworfen.“
Ein weit verbreiteter Irrglaube – und ein gefährlicher obendrein. Die Trennung von Wertstoffen muss im Haushalt erfolgen. Zwar gibt es Sortieranlagen, die alle Wertstoffe aus der Gelben Tonne sortieren – also Kunststoffe, Metalle und Verbundstoffe –, doch sie stoßen an Grenzen: Fehlwürfe wie Plastikspielzeug, Textilien oder Restmüll können nicht verwertet und müssen aussortiert werden. Auch sogenannte Sortierreste, also schwer trennbare Materialien, bleiben zurück. Nur richtig getrennte Wertstoffe können effizient recycelt und dem Stoffkreislauf wieder zugeführt werden.

„Mülltrennung ist überflüssig, es wird ohnehin alles verbrannt.“
Das ist falsch. Je besser im Vorfeld getrennt wird, desto mehr Stoffe können wiederverwertet oder recycelt werden. Glas und Papier werden schon lange getrennt gesammelt und zu fast 100 % recycelt. Bei Verpackungen, die in die Gelbe Tonne kommen, sind es fast 70 %. Der Rest wird tatsächlich wie Restmüll verbrannt, doch auch dabei wird Energie gewonnen.

„Bioplastik gehört in die Biotonne.“
Falsch. Viele sogenannte „kompostierbare“ Kunststoffe bauen sich zu langsam ab und werden in industriellen Kompostieranlagen meist aussortiert. Sie gehören daher – wie herkömmliche Plastiktüten – in den Restmüll. In die Biotonne gehören ausschließlich organische Küchen- und Gartenabfälle. Diese können in Zeitungspapier eingewickelt oder in Papiertüten in die Kompostonne.

„Pizzakartons können ins Altpapier.“
Nur teilweise korrekt. Wenn der Karton sauber ist, darf er ins Altpapier. Fettige, verschmutzte oder mit Essensresten behaftete Kartons gehören jedoch in den Restmüll. Gleiches gilt für Backpapier oder beschichtetes Papier.

„Aluminium gehört nicht in die Gelbe Tonne.“
Doch – unbedingt! Joghurtdeckel, Aluminiumschalen oder leere Spraydosen sind Wertstoffe und gehören in die Gelbe Tonne. Wichtig ist, dass sie restentleert sind. So können sie recycelt und wiederverwertet werden. Allerdings gilt: Es muss sich um Verkaufsverpackungen handeln – also Verpackungen, die beim Endverbraucher anfallen. Dinge wie Kochtöpfe, Backformen oder Werkzeug aus Metall gehören nicht in die Gelbe Tonne, sondern auf den Wertstoffhof.

„Glas ist gleich Glas.“
Nur Verpackungsglas wie Flaschen und Konservengläser gehört in den Altglascontainer. Hierbei ist es wichtig, nach Farben zu sortieren – sie werden bei der Abholung in verschiedenen Kammern im Lkw abtransportiert, weil sie unterschiedliche Eigenschaften haben – und nicht wie oft angenommen, alle wieder zusammengeworfen. Ist die Farbe nicht klar erkenntlich, gehört das Verpackungsglas ins Grünglas. Fensterglas, Trinkgläser oder hitzebeständiges Glas (z. B. von Auflaufformen) haben einen anderen Schmelzpunkt und stören beim Recycling. Sie gehören in den Restmüll oder – im Fall größerer Mengen – zum Wertstoffhof.

Am besten würde es so laufen wie in der Natur: Blätter fallen vom Baum, verrotten und werden zu Dünger, bilden also einen geschlossenen Kreislauf. Das ist mit industriell erzeugten Produkten nicht so leicht, wird aber immer besser und – vor dem Hintergrund endlicher Ressourcen – auch immer bedeutsamer. Und jeder kann seinen Teil dazu beitragen.

Wer’s genau wissen will, was wohin gehört, findet nützliche Infos auch im Abfall-ABC der awb und die Initiative der dualen Systeme informiert zum Thema unter muelltrennung-wirkt.de.

Was passiert mit dem anderen Müll? Wertstoffe und Co.
Aber was ist zum Beispiel mit dem Abfall, der während Bau-, Sanierungs- oder Renovierungsarbeiten entsteht? Auch hier wird nach verschiedenen Grundmaterialien unterschieden und nach Möglichkeit sortiert entsorgt. So bieten Entsorgungsdienstleister zum Beispiel Container oder auch die persönliche Anlieferung im Betrieb an, z. B. für:

  • Altholz (unbelastet)
  • Gartenabfälle
  • Bauschutt
  • Gipsabfälle und Abfälle aus dem Trockenbau

Entsorgungsunternehmen nehmen auch gemischten Bauschutt oder Abfall aus Wohnungs- und Haushaltsauflösungen an. Hier wird alles bunt durcheinander vom Containerdienst abgeholt – vom Buch bis zur Wohntextilie, vom Accessoire bis zum Lampenschirm – und anschließend durchsortiert. Für viele Privatpersonen ist das eine hilfreiche Dienstleistung, weil sie Zeit spart. Günstiger wird es jedoch, wenn getrennt wird.
Ein besonders heikler Punkt in der Entsorgung ist die sogenannte Aktenvernichtung. Aufbewahrungsfristen gibt es nicht nur für Unternehmen, sondern in manchen Bereichen auch für private Haushalte. Wer seine Unterlagen sortiert, alte Verträge, Krankenunterlagen oder Kontoauszüge entsorgen möchte, weiß es zu schätzen, wenn diese gesichert und zertifiziert beseitigt werden und somit Missbrauch vorgebeugt wird.

Initia Medien und Verlag UG

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