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Der Schreibtisch von …

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Sandra und Arnd Martens (Foto: Kathrin Marie Arlt)

 …. Sandra Martens

Ein großer Schreibtisch ist es, von dem aus Sandra Martens das Unternehmen, die Baumschule Meyerholz, im Auge behält. Über Eck, zur Mitte des Raumes gewandt, hat sie die Tür im Blick, ebenso den zweiten Schreibtisch im Raum, an dem ihr Mann und Unternehmensinhaber Arnd Martens oft sitzt. Und ab und zu schaut sie über ihre Schulter. Durch das große Fenster sieht sie, wenn jemand auf den Hof fährt. Dieses „Alles im Blick haben“ beschreibt ganz gut, womit sich die 53-Jährige tagein-tagaus beschäftigt.

Der Schreibtisch ist quasi die Schaltzentrale des Unternehmens, das nun in dritter Generation in Veerßen geführt wird. Von hier aus werden Preise verhandelt, das Team gesteuert und Kundenwünsche erfüllt. Auf der einen Seite zwei große Bildschirme, auf der anderen liegen akkurate Stapel mit Aufträgen und Rechnungen – und drei Handys. Momentan schweigen sie. Noch. Es ist Winter. Das kann sich umgehend ändern. „Wenn morgen die Sonne rauskommt, und die Temperaturen über 10 Grad klettern, geht’s los.

Sandra und Arnd Martens (Foto: Kathrin Marie Arlt)

Und im Frühling spätestens rappelt es im Karton.“

Irgendwie schwingt Vorfreude mit, wenn Sandra Martens das erzählt. Auch wenn dann die Arbeitstage weit über 12 Stunden haben und die Wochenenden nur im Kalender existieren. „Ich glaube ich bin ein Workaholic. Und das meine ich gar nicht negativ. Mir macht meine Arbeit einfach Spaß.“ Den Ausgleich zu der klar strukturierten Koordinations-Tätigkeit findet sie in „ihrem Bereich“: Einem lichtdurchfluteten Raum auf dem Hof, das Verkaufsgewächshaus. in dem sich allerlei Dekoartikel, Pflanzgefäße und Accessoires für den Garten finden. „Ich schaue, was im Trend ist, auch was mir gefällt – und ich dekoriere gerne. Das ist mein Ausgleich. So etwas braucht man einfach, um mal kurz aus dem ‚Hamsterrad‘ rauszukommen. Oder ich mache Sport.“
Bevor sie ihren Mann kennengelernt hatte, war Sandra Martens als Reisekauffrau in Uelzen tätig. Der Einstieg in das Unternehmen kam eigentlich mehr „aus Langeweile“. Schmunzelnd erzählt ihr Mann, wie sie hochschwanger zum Stillsitzen verdonnert war und sich – um sich die Zeit zu vertreiben – die Karteikästen vornahm, die bei der Übernahme einer Friedhofsgärtnerei viele, viele Daten enthielten. „Ich habe angefangen, alles zu sortieren, wir haben dann zusammen digitalisiert – und nach und nach habe ich mich immer mehr eingearbeitet.“
Wer einen grünen Daumen hat, dem wird nachgesagt, dass er sich besonders gut mit Pflanzen auskennt. Und auch wenn die Daumen von Sandra Martens nicht grün aussehen, kennt sie sich mit Pflanzen aus – theoretisch. „Ich kenne unser Sortiment, ich weiß, was gut nachgefragt ist – aber ich habe den Gärtnerberuf nicht gelernt. Dafür haben wir unsere Profi-Team draußen.“ Sie lacht und schaut zu ihrem Mann. Gemeinsam haben die beiden das Unternehmen immer weiter ausgebaut. „Ja, und hier läuft es richtig gut“, sagt Sandra Martens. Ihre Erklärung: „Wir stellen uns den Herausforderungen, ob Digitalisierung oder Klimawandel. Und wir haben ein tolles Team mit ganz unterschiedlichen Menschen. Gemeinsam entwickeln wir immer wieder Ideen und Lösungen. Ich glaube, wir haben einfach Bock auf Zukunft.“
Kathrin Marie Arlt
Was darf auf meinem Schreibtisch auf keinen Fall fehlen?
Mein Teebecher. Meist mit Pfefferminztee – im Sommer gerne frisch aus dem Garten.
Mein Schreibtisch ist für mich…
…. ein Familienmitglied. Das klingt jetzt fies, oder? Aber doch: Er gehört schon dazu.
Wenn ich einen Wunsch frei hätte: Was müsste auf meinem Schreibtisch zu finden sein?
Eigentlich habe ich alles hier, was ich brauche. Manchmal wünsche ich mir, dass mein Mann in der Saison einfach öfter mal spontan auf einen Kaffee in aller Ruhe im Büro vorbeischaut.

Bestattungshaus Kaiser

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