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Uelzen ist Radreiseregion – mit umfassendem Angebot

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Peter Gerlach, Foto: Janina Fuge

Nachhaltiger Tourismus in der Heideregion

Es ist ein bemerkenswertes Alleinstellungsmerkmal: „Uelzen ist die einzige zertifizierte Radreiseregion in ganz Niedersachsen“, sagt Peter Gerlach, stellvertretender Vorsitzender der Heideregion, und die Freude darüber ist ihm anzumerken. Nicht nur, weil er selbst begeisterter Radfahrer ist, sondern auch, weil das Siegel, vergeben vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (adfc), der Lohn für viel Arbeit im Vorwege ist. Denn: Die Touren müssen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen: „Es muss gescheite Radwege geben, dazu Sehenswürdigkeiten, Gastronomie, Reparaturwerkstatten an den jeweiligen Strecken“, fasst Gerlach zusammen, was in einem „relativ dicken Handbuch“ detailliert beschrieben ist.

Thematische Touren für unterschiedliche ­Geschmäcker
Rund 1000 Kilometer beschilderte Radwege gibt es im Kreis, 39 Rund-Touren rund um Uelzen, Bad Bevensen, Ebstorf, Bad Bodenteich, Suhlendorf und Suderburg. Der große Vorteil: „Startpunkte können mit dem Zug erreicht werden“, so Gerlach – ein wirklicher Pluspunkt. Ein übersichtlicher Prospekt, erhältlich bei der Tourist-Information in Uelzen und Bad Bevensen oder über www.heideregion-uelzen.de, trägt alle Touren mit Beschreibungen und QR-Codes für Kartenmaterial zusammen, die Touren sind in unterschiedliche Kategorien (Kultur, Genießer, Familie, Natur, E-Bike) eingeteilt und umfassen Längen von etwa 20 bis 70 Kilometern. Sie tragen sprechend-schöne Titel wie „Alte Schätze, tolle Plätze“, „Kleine Ladpartie“, „Hügelgräbertour“, „Rundling und Riese“, „Forellen und Heidelerchen“ oder „Berg und Tal“. Es sind Touren, die Spaß machen und die eigene Heimat aus ganz neuem Blickwinkel kennen lernen lassen. Gerlachs eigener Favorit: „Die Heidekartoffeltour“, sagt er, knapp 60 Kilometer von Uelzen über Rosche, Suhlendorf und zurück. Entlang der Strecke finden sich nicht nur Hofläden und auch nette gastronomische Angebote, sondern jüngst aufgestellte Info-Tafeln mit Kartoffel-Wissen. „Dass die Kartoffel in Deutschland ursprünglich eigentlich eine Zierpflanze war und erst viel später die Knolle als Lebensmittel entdeckt wurde – das habe ich hier gelernt“, berichtet Gerlach, der die Tour ansonsten wegen der landschaftlichen Reize und der durchweg guten Strecke schätzt.

Ganz neu: Ilmenau-Loop für Gravel-Biker
Die Sterntouren sind dabei längst nicht alles, was die Region für Fahrradtouristen bereit hält: Es gibt zudem noch den 120 Kilometer umfassenden Ilmauradweg von Hösseringen oder Bad Bodenteich nach Hoopte an der Elbe, spezielle Touren für Rennradfahrer – und, ganz neue: Die erste Gravelbike-Route. 52,2 Kilometer, etwa 3,5 tunden – der „Ilmenau-Loop“ rund um Bad Bevensen. Eine sportliche Strecke für Menschen, die diese Radform – eine Mischung aus Mountainbike und Rennrad – schätzen und durchaus anspruchsvolle Routen mit Sand, Schlaglöchern und Waldwegen schätzen. „Eine weitere Gravel-Tour ist in Planung“, so Gerlach, der mit der Ansprache dieser Zielgruppe im wahrsten Sinne des Wortes neue Wege geht: „Diese Touren führen an entlegenere Orte und sprechen ein jüngeres Publikum an“.

Gutes entlang der Strecke
„Nachhaltigkeit“ als Zielvorgabe ist dabei für ihn in jedem Fall eine wesentliche Aufgabe und Verpflichtung – kleine Ideen als Bausteine für das große Ganze. Dazu gehört auch, dass die Erlöse der Radwanderkarte in Bäume auf Streuobstwiesen und an Obstbaumalleen investiert werden. Oder: Dass die Heideregion die „Refill-Station“-Initiative initiierte – und sich seitdem in der Touristinfo wie an anderen Orten von Stadt und Region Trinkwasser-Stationen befinden – bereits jetzt, auch jenseits aller möglichen Wasserspender in der Stadt.
Viele Leute reisen eigens für die vielfältigen und ausgezeichneten Touren in den Kreis – Uelzener haben sie tatsächlich direkt vor der Haustür. Der Sommer ist eine gute Gelegenheit, auf Entdeckungstour quasi „vor der Haustür“ zu gehen.

Janina Fuge

Initia Medien und Verlag UG

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