Ökologische Grabpflege
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Foto: Adobe Stock/Christine.
Friedhöfe als Orte der Erinnerung und wertvoller Lebensraum
Friedhöfe sind Orte der Erinnerung an verstorbene Menschen. Gerade in Städten bilden sie aber auch Biotope mit einem hohem ökologischem Wert, die seltenen Pflanzen und Tieren einen Rückzugsraum bieten. Es kann tröstlich sein, den Kreislauf der Natur an einem solchen Ort der Stille wahrzunehmen, Vögel und Eichhörnchen bei der Futtersuche zu beobachten oder sich im Frühling am Duft der von Insekten umschwirrten Blüten zu erfreuen.
Wer die ökologische Vielfalt fördern möchte, kann bei der Grabpflege auf naturnahe Materialien und insektenfreundliche, nektarreiche Blühpflanzen achten. Torffreie Blumenerde schützt die Moore und hilft beim Klimaschutz. Organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne lassen Pflanzen gedeihen und sind ungiftig für Insekten und Kleintiere. Um Unkraut zu unterdrücken eignen sich Vliese aus Naturfasern, wie Hanf, Schafwolle oder Jute. Auch eine mindestens fünf Zentimeter hohe Schicht aus Rindenmulch verhindert Unkraut, erleichtert das Jäten und sorgt dafür, dass die Erde länger feucht bleibt. So muss selbst im Sommer seltener gegossen werden.
Grabgestecke aus biologisch abbaubaren Materialien lassen sich leicht kompostieren und belasten die Umwelt nicht durch Metall, Styropor oder Mikroplastik. Bindematerial und Schleifen aus Naturfasern sowie dünner, unbeschichteter Draht sind ideal. Statt Kunststoffdeko gibt es wunderschöne Naturdeko aus getrocknete Zapfen oder Stroh. Eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Steckschaum ist u.a. Ton. Am besten ist es, sich direkt beim Floristen nach vollständig kompostierbaren Gestecken und Kränzen zu erkundigen. Mittlerweile gibt es auch Zertifizierungen für Pflanzen und Dekomaterial aus nachhaltiger Produktion.
Elisabeth Hofmann