In der Mitte

Wir reisen weit in den fernen Osten, in ein kleines asiatisches Dorf. Bambus ist hier allgegenwärtig – als Baumaterial wie auch für die Inneneinrichtung. Die Menschen verehren das Süßgras und leben im Einklang mit der Natur. In „Bamboo“ richten wir unser Heim über vier Jahre hinweg behaglich ein. Jeder besitzt ein Tableau mit eigenem Haus. Über vier Spielrunden gestalten wir dieses nach unserer Vorstellung eines glückseligen Lebens, erfüllen Zielplättchen und erzielen dafür Punkte. Entscheidend ist nicht nur die Ausstattung, sondern deren stimmige Anordnung. Harmonie und das Gleichgewicht der Natur sollen unserem Heim erfüllen. Die eigenwillige Aktionswahl ist es, die das schöne Spiel in ein frisches Licht rückt: Ich nehme bis zu vier Räucherstäbchen, gehe in einen der vier verschiedenfarbigen Tempel und huldige den Göttern. Nun darf ich eine entsprechende Anzahl an Bambusstäben dieser Tempelfarbe für ihre Aktionsmöglichkeiten aufbringen und erhalte anschließend die gleiche Anzahl andersfarbiger Bambusstäbe zurück. Ich wähle also gezielt meine gewünschten Aktionen, muss aber bereits meine weiteren Aktionen durch das Nehmen der neuen Bambusstäbe vorplanen.

Nicht selten führt diese Anforderung an unser Geschick zu langen Gesichtern, denn schnell werden Planungsfehler allzu deutlich. Doch die Lernkurve ist steil und rasch sind die ungewöhnlichen Abläufe verinnerlicht. „Bamboo“ ist ein wunderschönes spielerisches Kleinod, dass mit einem charmanten Lächeln zeigt, worauf es im Leben wirklich ankommt.

M. Busse