Von Suderburg nach Hösseringen

In der Ferne sehen wir schon den Aussichtsturm. Foto: Christine Kohnke-Löbert

Share

Eine Wanderung rund ums Element Wasser

 

Im Feuchtgebiet „Tannrähm“ liegt Suderburgs Heidefläche. Foto: Christine Kohnke-Löbert

Vom Bahnhof Suderburg aus führt ein Teil des „Kulturhistorischen Wassererlebnispfades“ nach Hösseringen zum Museumsdorf. Auf dieser Wanderung gibt es viel Wissenswertes aus der Geschichte einer unverwechselbaren Landschaft, über die heimische Natur und natürlich über das für die Lüneburger Heide so wichtige Element Wasser zu entdecken. Nicht weit vom Bahnhof erstreckt sich das Feuchtgebiet „Tannrähm“. Hier liegen eine kleine Heidefläche und ein lichtes Tannenwäldchen in direkter Nachbarschaft. Unter den Bäumen stehen die „Riesen des Suderburger Landes“, zwei große Findlinge, die nach ihrer Entdeckung zu einem Denkmal für die Wiesenbauschule Suderburg gestaltet wurden. Die beiden großen Granitblöcke sind bemerkenswerte Naturdenkmale. Sie entstanden vor etwa 1,5 Milliarden Jahren in Skandinavien und wurden durch die eiszeitlichen Gletscher in unsere Gegend transportiert. Findlinge dieser Größe sind heute sehr selten, denn sie wurden in vergangener Zeit oft als Baumaterial verwendet.

Weiter geht es zum Heidedörfchen Räber. Hier lohnt sich ein Abstecher rund um den Räberaner Dorfteich, der in den 1970er Jahren durch Aufstauen des Räberspringbaches angelegt worden ist. Nun geht es in luftige Höhen! Auf dem Weg nach Hösseringen kommt der Wanderer am Aussichtsturm vorbei. Die Aussichtsplattform in 32 Metern Höhe gewährt einen Rundumblick über das Suderburger Land. Auch die Ausläufer des Schootenwaldes sind schon zu sehen. Durch diesen uralten Mischwald, der als ehemaliges Jagdgebiet der Lüneburger Herzöge auch in den Jahrhunderten der Heidebauernwirtschaft erhalten geblieben ist, führt der Weg zum Museumsdorf Hösseringen. Wer mag, kann hier seine Kenntnisse zur Geschichte der Lüneburger Heide vertiefen.

 

Der Hardausee ist nicht nur im Sommer einen Besuch wert. Foto: Christine Kohnke-Löbert

Zurück geht es durch das kleine Dörfchen Hösseringen, wo am Wegesrand ein Zwischenstopp in der Touristinformation möglich ist. Nicht weit davon liegt der Hardausee mit der wohl nördlichsten Talsperre Deutschlands. Ein schöner Sandstrand und der Kiosk laden zur Rast ein.

 

Die Suderburger Rieselwiese: Zum Rieselwiesen-Fest wird die alte Bewässerungstechnik vorgeführt. Foto: Christine Kohnke-Löbert

Am Ortsrand von Suderburg informiert das Ausflugsziel „Rieselwiese“ über die Geschichte des „Suderburger Rückenbaus“. Hier, nicht weit vom Zusammenfluss von Olmsbach und Hardau entfernt, wird gezeigt, wie die Bauern im 19. und frühen 20. Jahrhundert die ausgedehnten Wiesenflächen des Suderburger Landes durch ein umfangreiches Graben- und Stausystem bewässerten. Zu besonderen Anlässen wird das Stauwehr am Olmsbach geöffnet und die alte Technik vorgeführt. Sie war so wichtig für die Region, dass sie seit 1854 in der eigens gegründeten „Suderburger Wiesenbauschule“ unterrichtet wurde. Dieser Bildungsstandort ist als Ostfalia-Hochschule Suderburg bis heute erhalten geblieben. Hier kann sich der Wanderer an der Wetterstation noch über die aktuelle Wetterlage informieren, bevor er sich auf den Rückweg zum Bahnhof macht. Diese Teilstrecke des Wassererlebnispfades beträgt 22 Kilometer.

Der Wassererlebnispfad kann in weiteren einzelnen Etappen erwandert werden, eine Route führt zum Hundertwasser-Bahnhof nach Uelzen. Falls eine Rundwanderung nicht gewünscht ist, hilft der Entdeckerbus bei Routenplanung und Rückreise.
[Christine Kohnke-Löbert]