80. Jahrestag des Kriegsendes
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Ein Bild der Zerstörung: Blick von der Mühlenstraße auf die Innenstadt, April 1945. Foto: Privat
Gedenken an die Befreiung der NS-Gewaltherrschaft und deren Opfer
Am Mittwoch, 7. Mai 2025, um 18. 30 Uhr lädt das „Uelzener Bündnis für Demokratie und Toleranz“ zum Gedenken anlässlich des 80. Jahrestages des 2. Weltkrieges und der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ein: Am Mahnmal am Herzogenplatz wird an die Uelzener Opfer erinnert, die durch NS-Gewalt ermordet wurden. Ihre Namen werden vorgelesen, ihnen zu Ehren weiße Rosen niedergelegt. Anschließend, um 19.30 Uhr, wird Thomas Walther den Gedankabend mit einem Vortrag zum Thema „Gleichgültigkeit und Erinnerung – Überlebende mahnen uns als Zeugen“ halten. Der ehemalige Richter mit Uelzener Wurzeln hat Überlebende des Holocaust als Anwalt in diversen Verfahren wegen Beihilfe zum Mord vertreten und wurde in Gesprächen mit den Opfern mit einer Vielzahl von NS-Verbrechen konfrontiert. Für die Überlebenden war diese Zeugenschaft, mit der niemand mehr gerechnet hatte, eine immens wichtige Aufgabe und eine Pflicht für die Gerechtigkeit gegenüber den Mordopfern. Musikalisch begleitet wird der Vortrag von der Pianistin Judit Lukacs aus Budapest.
Die Veranstaltung erinnert an die historische Bedeutung des 8. Mai 1945, aber dieser Tag markiert nicht nur das Ende des Zweiten Weltkriegs, sondern auch die Befreiung von der nationalsozialistischen Diktatur und Gewaltherrschaft – eine Perspektive, die sich erst im Laufe der Zeit in der deutschen Erinnerungskultur durchsetzte. Die Rede von Bundespräsident Richard von Weizsäcker zum 40. Jahrestag im Jahr 1985 gilt als Wendepunkt im Erinnerungsdiskurs der Bundesrepublik. Sie trug maßgeblich dazu bei, das Verdrängen der millionenfachen NS-Verbrechen zu beenden und eine offene Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zu fördern.