Wie kann etwas, das zu etwa 90 % aus Wasser besteht, so lecker und vielseitig schmecken? Spargel ist ein Phänomen, dessen Wert vermutlich auch durch die relativ kurze Zeitspanne definiert wird, in der er zu haben ist. Natürlicherweise etwas vom Wetter abhängig, startet die Spargelzeit in Deutschland im April und endet traditionell am 24. Juni, dem Johannistag.
Spargel wird als das „Gemüse der Könige“ bezeichnet. Die delikaten Stangen galten jahrtausendelang als Delikatesse und waren früher nur wohlhabenden Menschen vorbehalten. In der Antike wurde das Gemüse als Heilpflanze und Aphrodisiakum geschätzt.
Wertvoll ist Spargel auch heute noch: als gesundes Gemüse. Er ist kalorienarm, liefert zahlreiche wichtige Vitamine und Mineralstoffe, Kalium, Phosphor, Calcium, Eisen und Magnesium, Folsäure und Vitamin C. Nicht zu vergessen die vielen Ballaststoffe und sogenannte Präbiotika (unverdauliche Kohlenhydrate wie Inulin), die für Darmflora und Verdauung förderlich wirken können.
Aber weg vom vernünftigen Loblied – hin zum Genuss. Gekocht, gebraten, gegrillt, gebacken, als Suppe, Salat oder roh – die langen Stangen machen nicht nur mit Salzkartoffeln und Sauce Hollandaise eine gute Figur. Hier und jetzt zwei Rezepte, die auch Laien gelingen und deren gemeinsamer Nenner, neben weißem Spargel, frisches Lachsfilet ist.
Salat für zwei
Herb, säuerlich: ein Frischekick für Sommermahlzeiten
• 1 Pfund weißer Spargel • Salz, Zucker, Pfeffer, Zitronensaft, Öl • ca. 200 g Lachsfilet ohne Haut • 1 kl. Radicchio und 1 Chicorée • für das Dressing: 3 Stiele glatte Petersilie, Weißweinessig, Honig, scharfer Senf
Zubereitung:
Den Spargel schälen, die Enden abschneiden, in Wasser mit etwas Salz und Zucker 12–15 Minuten bissfest kochen. Derweil den Lachs waschen, trocknen, mit Pfeffer und Salz würzen und in 1 EL Öl ca. 8 Minuten goldbraun braten. Ein paar Spritzer Zitronensaft darüber träufeln.
Wenn der Spargel abgekühlt ist, diesen in kleine Stücke zerteilen. Radicchio und Chicorée putzen und zupfen. Mit dem Lachs in eine Schüssel geben.
Für das Dressing die Petersilie hacken, einen ordentlichen Schuss Weißweinessig dazu, einen kleinen Löffel Honig und Senf. Das Ganze mit Öl verrühren und mit Pfeffer und Salz abschmecken.
Spargel-Tipps Frischen Spargel erkennt man u. a. an den Schnittstellen. Diese sollten feucht und frisch wirken. Sind die Stangen gerade, fest und glänzend – dann her damit! Bei grünem Spargel sollten die Spitzen geschlossen und nicht ausgetrocknet sein. Die Stangen sollten sich nicht biegen lassen, sondern knackig brechen. Heute kaufen, in zwei Tagen zubereiten? Kein Problem. Weißer Spargel hält sich – eingewickelt in ein feuchtes Küchentuch im Gemüsefach des Kühlschranks – 3-4 Tage. Grüner Spargel kann, wie ein Blumenstrauß, in einem Glas mit kalten Wasser 3-4 Tage aufbewahrt werden. Die Spitzen locker mit Frischhaltefolie abdecken. Oder einfrieren? Die Stangen waschen, trocknen und in einem Gefrierbeutel luftdicht verpacken. So bleibt er einige Monate haltbar. Und warum ist Spargel auch grün? Weißer Spargel wächst unter der Erde und bleibt deshalb blass, während grüner Spargel über der Erde wächst und durch das Sonnenlicht Chlorophyll bildet.
Fruchtig aus dem Ofen für zwei Auch optisch sehr delikat
Zubereitung: Den geschälten Spargel in eine Auflaufform legen. Mit Öl beträufeln und mit Salz und Zucker würzen. Im vorgeheizten Backofen (Ober-/Unterhitze: 200 °C/Umluft: 180 °C) 20 Minuten garen. Währenddessen die Butter schmelzen. Die Orange halbieren und den Saft einer Hälfte auspressen. Die andere Hälfte in kleine Stücke zupfen. Geschmolzene Butter, Orangensaft, Honig, eine Prise Salz und frisch gemahlenen Pfeffer verrühren. Die (vorsichtig) kleingeschnittene Chilischote untermengen. Die Lachsfilets – in mundgerechte Stücke zerteilt – mit Salz und Pfeffer würzen. Spargel nach 20 Minuten in der Form einmal wenden – und jetzt gesellen sich Lachs und die Orange zu dem Gemüse. Alles mit Orangenbutter übergießen – und für weitere 10 Minuten im Ofen garen lassen. Flott noch die Kräuter waschen und hacken. Diese werden, kurz vor dem Servieren, über dem köstlichen Gemenge verteilt.