St.-Marien-Sommerkonzertreihe startete mit Marimba und Flöte
Die Zugabe versöhnte die vielleicht ein wenig verstörten Zuhörer des ersten St.-Marien-Sommerkonzerts; denn was Almut Unger und Thomas Laukel auf Flöte und Marimbaphon geboten hatten in dieser Konzertstunde, summierte sich eher unter „experimentell“. Das letzte Stück jedoch, „Orientel“, einer der drei Spanischen Tänze op. 37 von Enrique Granados (1867 bis 1916), schmeichelte sich ins Ohr. Romantisch verschwungen, emotional geladen. Die Alt-Querflöte von ihrer allerschönsten Seite!
Bei der Sarabande (Suite BWV 1008) musste man den Schreittanz länger suchen. Die drei fantastischen Tänze von Schostakowitsch – Marsch, Walzer, Polka – klangen sehr anders. Der Marsch eher wie der berühmt-berüchtigte Siegesmarsch aus des Komponisten 7. Sinfonie, wo triumphaler Rhythmus zur Farce verkommt, Hohn spricht über all die Toten, die die Belagerung von Leningrad durch die deutschen Faschisten gebracht hatte. Keineswegs ein Sieg, wie es Stalin verlangte …
Es war ein ungewöhnlicher, ich denke auf dieses Attribut kann man sich angesichts der Stückeauswahl einigen, Auftakt der Konzertreihe. Die zwei Künstler waren das erste Mal in Uelzen zu Gast, und die rund 75 Zuhörer hatten ihr Kommen nicht zu bereuen.
Am Samstag, 12. Juli 2025, geht es um 16.45 Uhr weiter mit dem Gitarren-Duo Jörgen Brilling und Michael Schröder. Das sind alte Bekannte. Die nächsten acht Samstage also vormerken: St. Marien Uelzen.