Knusprige Hühnerbeine und Lavendelduft
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Bilderkochbuch mit Lieblingsrezepten und Orientierungshilfe für den Martinshof in Klein Bollensen. (Bilder:Lezius)
Student:innen entwickelten kreative Konzepte für Bio-Betriebe
Mit Zelten, Skizzenblock und zehn frischen Eiern machten sich Ende Mai neun Studierende auf den Weg in unseren Landkreis. Ihre dreitägige Exkursion bildete den Auftakt zu einem Seminar, in dem sie der Frage nachgingen: Wie können die Methoden und Werkzeuge des Designs genutzt werden, um in den zunehmend komplexen Systemen der Nahrungsmittelproduktion und -vermarktung mehr Transparenz zu schaffen?
Diese Frage stand im Mittelpunkt des interdisziplinären Seminars „Eco Food Lab“, das im Sommersemester von Studierenden des Fachbereichs Produktdesign der Kunsthochschule Kassel und der Ökologischen Agrarwissenschaften der Universität Kassel bearbeitet wurde. Bereits in der vergangenen Ausgabe von Barftgaans wurde berichtet, dass drei Betriebe im Landkreis Uelzen als Grundlage für diese Forschungsarbeit besucht wurden: Der Martinshof in Klein Bollensen, der Bioland-Hof Ostermann in Eimke und der Bauckhof in Klein Süstedt.
Wie können wir mehr Besucher auf unsere Höfe locken? Wie schaffen wir eine nachhaltige Ganz-Tier-Vermarktung? Themen wie Außenkommunikation, Absatzmöglichkeiten, Preissensibilität und Tierwohl wurden in diesen Tagen auf allen Höfen intensiv und emotional diskutiert.
Katharina Mludek, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich nachhaltige Produktgestaltung und -entwicklung an der Kunsthochschule Kassel, und Linda Lezius, Gastdozentin und Gründerin von Food Studio Wild & Root, vermittelten den Studierenden Werkzeuge und Methoden zur Analyse von Herausforderungen und zur Anwendung von Kreativtechniken, um daraus innovative Ideen zu entwickeln. Eva Neuls, Vertreterin des ÖKORegio e.V., bereicherte das Seminar mit wertvollen Einblicken und Hintergrundinformationen zu den Betrieben.
Nach einer intensiven Arbeitsphase und weiteren Treffen in Kassel sowie online wurden die Ergebnisse der Studierenden Anfang Juli an der Kunsthochschule Kassel präsentiert. Die Resultate konnten sich sehen lassen: Für den Bauckhof entstand eine hochwertige Kochbox mit Hühnerfüßen, eine Grafik zur Konsumproblematik einzelner Teilstücke, eine Rezeptanleitung und ein QR-Code zu einem Podcast. Eine andere Gruppe entwarf ein Bilder-Kochbuch für den Martinshof, das Inklusion fördert und das Hofleben vorstellt. Für den Bioland-Hof Ostermann wurde ein Konzept für ein Besucherleitsystem sowie dazugehörige sensorische Kräuterrätsel entwickelt.
Linda Lezius