Toben wie die „Lönnebergas“

Neugierig werden die Besucher betrachtet.

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Foto: Tierheim Uelzen

Das Katzenhaus des Tierheims ist voll belegt

Rasputin und Sputnik sind echte Schelme. Wenn sie durch ihren Freilauf toben, durch den Rascheltunnel flitzen oder auf den Katzenbaum springen, dann macht es einfach Freude, ihnen zuzusehen. Die beiden Kitten sind echt quirlig, jagen sich gegenseitig und scheinen das Leben zu genießen. Doch sie sind nicht allein im Katzenhaus des Tierheims Uelzen, denn das ist einmal wieder richtig voll. „Etwa 50 Katzen, darunter 35 Katzenjunge, betreuen wir im Moment“, sagt Carola Bähr, die seit rund 20 Jahren für das Wohl der Vierbeiner sorgt.
Anfang des Jahres waren es zeitweise nur drei Katzen, die im Tierheim lebten. Doch dann kamen Katzenmütter mit ihrem Nachwuchs und damit waren alle Freiläufe besetzt. „Diese Wellenbewegung ist typisch“, weiß Carola Bähr aus Erfahrung. Sie wünscht sich eine landkreisweite Kastrationspflicht für Katzen, „doch die gibt es bisher nicht“, und so kommen Fundkatzen mit ihren Jungen eben aus den Gegenden, wo diese Pflicht nicht vorherrscht.
Allen Katzen einen Namen zu geben, das fällt den Tierschützern bei der großen Anzahl schon schwer. Deshalb bekommen die Katzenfamilien Namen wie die „Wikinger“, die „Gummibärchenbande“, die „Lönnebergas“ oder die „Schlumpfbande“. Wenn es im Katzenhaus richtig eng wird, müssen auch schon einmal Familien zusammengelegt werden, aber das klappt ziemlich gut. Außer den Familien sind aber auch einzelne erwachsene Katzen oder Jungtiere ohne Eltern hier zu Hause.
Wird eine Katze im Tierheim abgegeben, kommt sie erst einmal zwei Wochen lang in Quarantäne, um zu beobachten, ob sie krank ist. Ist dies der Fall, geht’s auf die Krankenstation, wenn nicht in den Freilauf, zu dem natürlich auch ein Innenbereich gehört. Es wird nur zuckerfrei gefüttert, rund 20 Dosen Katzenfutter werden dazu pro Tag benötigt. Die erwachsenen Katzen werden vom Tierarzt untersucht, kastriert, gechippt und geimpft, ehe sie vermittelt werden. Katzenjunge werden erst im Alter von zwölf Wochen abgegeben, für eine Kastration ist es dann allerdings noch zu früh.
„Das Interesse an der Haltung einer Katze ist während der Corona-Pandemie hoch“, freut sich Carola Bähr, die im Vorfeld mit den potentiellen Tierhaltern spricht. „Ich habe schon viele Fragen an die Interessenten, denn wir im Tierheim handeln ja nicht mit Katzen. Die Gespräche werden durchweg gut aufgenommen und auch die Schutzgebühr, die wir nehmen wird gut akzeptiert. Schließlich vermitteln wir nur Tiere, die das komplette Gesundheitspaket erhalten haben“, beteuert Carola Bähr. Die normalen Besuchszeiten gelten im Tierheim zurzeit nicht mehr, es müssen Termine vereinbart werden. So haben die Tierschützer ausreichend Zeit, mit den Besuchern zu reden. Das kommt gut an, während des Gesprächs werden sie dabei von den Katzen neugierig beobachtet. Vielleicht, ja ganz vielleicht geht es schon heute in ein neues Zuhause.

[Dirk Marwede]

Kontakt zum Tierheim Uelzen:
Telefon 0581 – 15170, www.tierheimuelzen.de