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Trauer um Tiere

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Hund Buddy mit bunten Luftballons

Foto: Natalie Engel

Der Verlust eines Haustieres trifft viele Menschen hart

„Nun hat er es geschafft.“ Der Tierarzt streichelt sanft über Buddies massiven, schwarzen Kopf. Es fühlt sich alles nicht real an: Er liegt an seinem vertrauten Platz, den er jahrelang mit Hingabe genutzt hat, um unser Zuhause zu bewachen. Die gesamte Familie hat sich versammelt, um Buddy auf seinem letzten Weg zu begleiten. Nach Monaten des Kampfes gegen Krankheit und Demenz war der unausweichliche Moment gekommen, in dem wir entscheiden mussten, oder soll man sagen durften, dass er nicht länger leiden soll. An diesem Morgen wollte unser stolzer Hund nicht mehr aufstehen. Aus seinen Augen blickte eine unendliche Müdigkeit,  er hatte keine Kraft mehr.  Für ihn ist der Weg hier zu Ende, für uns als seine Familie beginnt nun der harte Trauerprozess.
Schmerz, Leere, eine erdrückende Stille im Kopf und die Sehnsucht, das warme, weiche Fell ein letztes Mal zu spüren und in die vertrauten,treuen Augen zu schauen – das sind  die ersten Wellen der Gefühle, die nach dem Tod aufkommen. Dann die Verzweiflung, wenn klar wird, dass man die vertraute Seele nie wieder spüren wird. 

Ein wesentlicher Unterschied ist, für viele Menschen die um einen geliebten Menschen oder ein Haustier trauern, oft nicht erkennbar. Verlust löst stets eine tiefe Trauer aus.
Gedenkfeiern und Beerdigungen für verstorbene Menschen sind tief in unserer Kultur verwurzelt und bieten Trauernden einen anerkannten Rahmen zur Verarbeitung ihres Schmerzes. Bei Tieren fehlt es hingegen oft an solchen Ritualen. 

Trotz der Unterschiede in der gesellschaftlichen Akzeptanz ist es entscheidend, die Trauer um ein Tier ernst zu nehmen. Der Schmerz ist real und verdient Respekt und Mitgefühl.

Wie können wir Trauernden helfen in dieser Zeit über den Verlust hinwegzukommen? Wir sollten ihnen ermöglichen, den Trauerprozess als etwas Wesentliches zu sehen – ein Teil des Lebens, nichts für das man sich schämt oder das man verbergen muss.

Hier sind einige Do’s und Don’ts um Trauernden zu helfen

Do’s:

  1. Zeige Mitgefühl: Höre aktiv zu und sei für den Trauernden da.
  2. Erlaube Emotionen: Lass den Betroffenen seine Gefühle ausdrücken.
  3. Biete praktische Hilfe an: Frage konkret, wie du unterstützen kannst.
  4. Respektiere die Beziehung: Würdige die einzigartige Bindung zum verstorbenen Tier.
  5. Schaffe Raum für Erinnerungen: Unterstütze den Austausch schöner Erinnerungen.

Don’ts:

  1. Bagatellisiere den Verlust nicht: Respektiere die Schmerzen desTrauernden.
  2. Vergleiche die Trauer nicht: Jeder Verlust ist einzigartig.
  3. Urteile nicht über Trauerverhalten: Es gibt keine „richtige“ Art zu trauern.
  4. Dränge nicht zu schnellen Entscheidungen: Trauer braucht Zeit.
  5. Vermeide übermäßige Ratschläge: Trauernde benötigen oft einfach nur Zuhörer.

Natalie Engel