Die Lebensqualität fördern
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Illustration: depositphotos_114996362
Unterstützung und Pflege von Menschen mit Demenz
Mehr als 1,6 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Demenz. Eine Zahl, die aufgrund der alternden Gesellschaft in Zukunft noch deutlich steigen wird. Die meisten Formen einer Demenz sind nicht heilbar, sondern führen innerhalb weniger Jahre zu einem schrittweisen Verlust von Gedächtnis und kognitiven Fähigkeiten bis hin zur vollständigen Pflegebedürftigkeit. Das Wichtigste für die Betroffenen ist es, ihre Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten. Neben einer guten pflegerischen und medizinischen Versorgung braucht es dafür vor allem Verständnis und bedürfnisorientierte Hilfe im Alltag.
Für die Angehörigen ist die Pflege demenzkranker Menschen eine herausfordernde Situation. Um die psychische Belastung zu reduzieren, ist praktische Unterstützung ebenso wichtig wie öffentliche Akzeptanz und gesellschaftliche Anerkennung. Das Bundesministerium für Gesundheit hat daher 2020 die „Nationale Demenzstrategie“ ins Leben gerufen, mit dem Ziel, mehr Teilhabe für Menschen mit Demenz zu ermöglichen und Angehörige besser zu unterstützen.
Zwar kann das Fortschreiten einer beginnenden Demenz durch Medikamente verlangsamt werden, aufhalten lässt sich der Verlauf jedoch meist nicht. Für Verwandte und Freunde ist es oft schwer, mitanzusehen, wie ein geliebter Mensch nicht nur seine Erinnerungen und Alltagsfertigkeiten verliert, sondern nach und nach auch seine Persönlichkeit verschwimmt. Niemand weiß wirklich, wie es in einem Menschen mit Demenz aussieht, denn nur im Anfangsstadium können die Betroffenen ihre Gedanken noch selbst mitteilen. Es kann helfen, sich klarzumachen, dass die betroffene Person zwar Teile des Erinnerungs- und Denkvermögens einbüßt, Erlebnisfähigkeit und Gefühlsleben jedoch erhalten bleiben. Betreuende Angehörige finden daher oft leichter Zugang, wenn sie versuchen, zu erfühlen, wie es dem Betroffenen geht, was er benötigt und was ihm guttut. Indem man die verbliebenen Fähigkeiten von Menschen mit Demenz fördert, stärkt man ihr Selbstwertgefühl und schafft positive Erlebnisse im Alltag. Gut sind Aktivitäten, die die Sinne ansprechen, wie Musik- und Kunsttherapie, Bewegungsangebote oder Sinnes- und Wahrnehmungsübungen. Besonders positiv ist es, an Beschäftigungen anzuknüpfen, die der betroffene Mensch früher gerne getan hat. Das können einfache Garten- oder Haushaltstätigkeiten sein, oder Gegenstände, die jemand früher im Beruf oder Hobby verwendet hat. Die Klänge von früheren Lieblingsbeschäftigungen anzuhören, kann entspannend wirken, das gemeinsame Betrachten alter Fotos biografische Erinnerungen wachhalten. Freude und angenehme Empfindungen verbessern die Teilhabe und Lebensqualität der Betroffenen auch mit fortschreitendem Verlauf der Demenzerkrankung.
Elisabeth Hofmann
Infos und Hilfe:
Telefonsprechstunde des Uelzener Netzwerks Demenz
Jeweils am ersten Mittwoch im Monat, in der Zeit von 14.00 Uhr – 16.00 Uhr beantworten Experten des Uelzener Netzwerk Demenz Fragen rund um das Thema Demenz.
Die Beratungsstelle ist kostenfrei und anonym unter der Telefonnummer 0581/ 800-6295 erreichbar.
Weitere Infos: /www.senioren-in-uelzen.de
Wegweiser „Leben mit Demenz“
Angebote zur Hilfe und Entlastung. Ein Wegweiser für Betroffene und Angehörige in Stadt und Landkreis Uelzen. Die Veröffentlichung des Familien- und Seniorenservicebüros der Hansestadt Uelzen ist im Januar 2025 in neuer Auflage erschienen. Die kostenlose Broschüre liegt in den Hausarztpraxen im Landkreis aus, im Rathaus sowie in der Stadtbücherei Uelzen. Zudem ist sie digital unter www.senioren-in-uelzen.de/desktopdefault.aspx/tabid-9104/ zu finden.
Pflegestützpunkt des Landkreises Uelzen:
barftgaans.de/gut-beraten-rund-um-die-pflege
Ratgeber Demenz. Informationen für die häusliche Pflege von Menschen mit Demenz, herausgegeben vom Bundesministerium für Gesundheit: