Erst im dritten Anlauf kann die Stufe bewältigt werden: Geschafft! Wer mit dem Rollstuhl oder dem Rollator in der Uelzener Innenstadt unterwegs ist, der stößt auf so manch eine fast unüberwindliche Hürde. Hier eine Stufe, dort eine Kante. Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen wird es oftmals schwierig.
Wer einmal bewusst durch die Markt- und deren Nebenstraßen geht, der wird erstaunt beobachten, wie viele der Geschäfte nur über eine oder mehrere Stufen erreichbar sind. Knapp die Hälfte (48 Prozent) aller Geschäfte verfügt über mindestens eine Treppenstufe und ist somit nicht behindertengerecht. Am besten schneidet dabei noch der Handel ab, das zeigt der Barftgaans-Test, denn nahezu 60 Prozent der Einzelhandelsgeschäfte sind stufenfrei oder verfügen zumindest über eine Rampe. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob es sich um traditionelle Familienunternehmen oder Filialisten handelt. Ein positiver Trend ist im Bereich des Handels indes besonders deutlich erkennbar, denn Neubauten sind nahezu alle ebenerdig zu erreichen.
Leicht über der 50-Prozent-Marke liegt auch die Gastronomie, also Eiscafés, Cafés und Restaurants in der Innenstadt. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass nur fast jeder zweite gastronomische Betrieb für körperlich eingeschränkte Menschen leicht zu betreten ist. Ein Vorteil in der warmen Jahreszeit: Dann besteht vielerorts die Möglichkeit, sich auf einem der Außenplätze bedienen zu lassen und den Sommer zu genießen.
Fahrschulen, Friseure, Makler, Bäcker… – sie schneiden im Test mit Abstand am schlechtesten ab, wenn es um Behindertengerechtigkeit geht, denn nur zwei von fünf solcher Geschäfte machen es Menschen mit körperlichen Einschränkungen leicht. Aber auch hier wird versucht, gegenzusteuern, das zeigen die überdurchschnittlich vielen Rampen an den Eingängen.
Positiv zeigen sich die Behörden, ob Neues Rathaus, Landkreis, Gericht oder Polizei, sie alle präsentieren sich ebenerdig und sind im Inneren mit Fahrstühlen ausgestattet. Das neue Museum in der Bahnhofstraße und die Kreisvolkshochschule in der Veerßer Straße sind ebenfalls auf Menschen mit körperlichen Einschränkungen eingestellt. Keine hohen Bordsteinkanten im Bereich der Innenstadt, öffentliche WCs, die barrierefrei zu erreichen sind – das Gesamtergebnis erscheint leicht positiv, wenn auch noch viel zu tun bleibt.
Nicht speziell für Menschen mit körperlichen Einschränkungen aber doch äußerst informativ für Ältere ist der Senioren-Wegweiser, den die Hansestadt Uelzen herausgegeben hat und der ständig aktualisiert wird. Weitere Informationen sind unter „Senioren in Uelzen“ im Internet zu finden.